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Verstopfungen in der Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft verändert sich der gesamte Stoffwechsel der werdenden Mutter. Die hormonelle Umstellung betrifft den ganzen Körper und auch den Magen- Darm- Trakt. Morgenübelkeit, Sodbrennen und Verstopfung (Obstipation) sind die Folgen.

 

Was genau passiert vor Vorstopfungen in der Schwangerschaft?

Durch eine verminderte Aktivität der Darmmuskulatur wird der Nahrungsbrei langsamer durch den Verdauungstrakt befördert. Dadurch bleibt der Darminhalt länger im Dünn- und Dickdarm, wodurch aus der Breimasse mehr Wasser in den Körper zurück resorbiert wird. Dieser Vorgang wird durch eine hormonell bedingte Natriumwiederaufnahme, die wiederum Wasser bindet, verstärkt. Das Ergebnis ist ein harter und trockener Stuhl, der durch die mangelnde Darmbewegung nur schwer zu Ausscheidung gebracht werden kann. Wenn mehr als drei Tage zwischen dem Stuhlgang vergehen, spricht man von Verstopfung. Ein aufgeblähter Bauch, Übelkeit und Unwohlsein können die unangenehmen Folgen sein.

Der Griff zu einem Abführmittel ist aber nicht die Lösung, denn diese schädigen auf Dauer das empfindliche Magen-Darm-System und führen zu einer Kaliumverarmung. Günstiger ist es zunächst zu versuchen den Darm auf diätetische Weise anzuregen: Mit einer ballaststoffreichen Ernährung, viel Flüssigkeit und ausreichend körperlicher Bewegung.

 

Helfen Sie einem trägen Darm bei Verstopfungen in der Schwangerschaft auf die Sprünge

  • Essen Sie täglich ballaststoffreiche Produkte, wie rohes Gemüse, Obst, Müsli und Vollkornbrot. Trockenfrüchte wie Feigen, Pflaumen oder Aprikosen sind bewährte Helfer gegen Darmträgheit.
  • Trinken Sie viel Wasser und (ungesüßte) Früchte- oder geeignete Kräutertees. Mindestens 1,5 Liter pro Tag werden empfohlen. Bei Verstopfung sollte es doppelt so viel sein: 3 Liter über den Tag und auch die Nacht verteilt. Die Ballaststoffe müssen aufquellen können, um die Darmbewegung anzuregen.
  • Die regelmäßige Einnahme von Flohsamen, Kleie und Leinsamen reguliert langfristig den Stuhlgang. Hier muss besonders viel getrunken werden, sonst verkleben die Ballaststoffe und verschließen den Darm. Können Sie aber aufquellen, füllen sie den Darm mit Masse und lösen Darmbewegung und letztlich den Stuhlgang aus.
  • Magnesium erleichtert den Stuhlgang. Wer zusätzlich Magnesium- Produkte einnimmt, profitiert in vielen Fällen auch von der leicht laxierenden Wirkung der enthaltenen Magnesiumverbindungen.
  • Probiotische Laktobakterien, die man als Kapsel oder Pulver ergänzend in der Schwangerschaft verwenden sollte, normalisieren auch eine bei Verstopfung gestörte Darmflora. Probiotika werden sowohl bei Durchfall, als auch bei Verstopfung wirkungsvoll eingesetzt.
  • Bewegung hilft: gehen Sie täglich flott spazieren, nehmen Sie die Treppe statt des Lifts. Dehnen und strecken Sie sich oft und massieren Sie leicht den Oberbauch. Die Darmmuskulatur lässt sich auch dadurch oft anregen.

 

Wenn diese natürlichen Maßnahmen nicht mehr helfen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Zäpfchen oder Klistiere, die in den Dickdarm eingeführt werden, können auch den Stuhlreflex auslösen. Ist ein Abführmittel notwendig, empfiehlt sich die Lactulose. Dieser spezielle Zuckerstoff wird nicht in den Körper aufgenommen, sondern hat osmotische Wirkung. Das heißt, Lactulose entzieht dem Körper Wasser und macht dadurch den Stuhl dünnflüssig.

Verstopfung ist unangenehm und belastend. Sie stellt aber keine Gefahr für die Gesundheit von Mutter und Kind während der Schwangerschaft dar. Die Verwendung von Abführmitteln dagegen schon, weshalb ihr Einsatz immer mit dem Arzt abgesprochen werden muss.

 

Autor: Dipl.-oec.-troph.-univ. Barbara Fäth-Neubauer

Fotocredit: SpeedKingZ; Prostock-studio/Shutterstock.com

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