Noch immer ist heiß umstritten, ob sich eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft eignet bzw. gut für das Kind ist. Wenn Sie auf tierische Nahrungsmittel verzichten, bekommen Sie oft nicht alle wichtigen Nährstoffe nur über das Essen. Es bleibt die Frage: Ist vegane Ernährung für Sie und für Ihr Ungeborenes also riskant?
Ich ernähre mich vegan – Muss ich meine Ernährung jetzt anpassen?
Jein. Wenn Sie sich bis jetzt ausschließlich vegan ernährt haben, können Sie Ihre Essgewohnheiten zwar beibehalten, müssen aber einiges beachten. In der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Bedarf an bestimmten Nährstoffen, die Sie und Ihr Kind in dieser Zeit brauchen. Bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft wird eine erhöhte Zufuhr an Foldat (Folsäure), Jod und Eisen empfohlen.
Außerdem weisen Schwangere einen erhöhten Eiweißbedarf auf, ungefähr 20 bis 35 Prozent mehr. Auch ein größerer Bedarf an essenziellen Fettsäuren und Vitaminen wie z.B. Vitamin A, B2, B6 und B12 wird allgemein empfohlen. Vor allem Vitamin B12 ist sehr wichtig für Sie und für Ihr Ungeborenes. Ihre Ernährung kann vegan bleiben, sollte aber vollwertig sein – d.h. veganes Fast Food ist z.B. nicht empfehlenswert.
Vitamin B12 & Zink
Im Normalfall sind für die Versorgung mit Vitamin B12 Milchprodukte und Eier verlässliche Lieferanten. Wenn Sie ausschließlich auf pflanzliche Ernährung setzen, sollten Sie ein Vitamin B12 Präparat oder angereicherte Lebensmittel zu sich nehmen.
Den erhöhten Zinkbedarf während der Schwangerschaft zu decken, ist für Vegetarierinnen und Veganerinnen besonders schwer, da Zink nur in geringen Mengen in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt. Ein Teil kann aber durch Hülsenfrüchte, Nüsse, Hefebrot und Cerealien aufgenommen werden.
Achten Sie auf Ihre Eiweißaufnahme
Eisen ist auch bei Nicht-Veganern ein großes Thema. Viele Frauen leiden durch Stress oder der langjährigen Einnahme der Pille unter Eisenmangel. Der Bedarf an Eisen ist in der Schwangerschaft um 30mg pro Tag erhöht. Da Fleisch als Eisenlieferant für Frauen mit veganer Ernährung ausscheidet, muss der Bedarf anders abgedeckt werden. Hier helfen Nüsse, Same, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und viel grünes Gemüse. Ideal wäre ein Gericht in Kombination mit zwei oder drei dieser Nahrungsmittel.
Im Rahmen der Blutuntersuchungen wird eine eventuelle Eisenunterversorgung bekannt, in diesem Fall wird Ihr Arzt Ihnen ein dementsprechendes Eisenpräparat verschreiben.
Ernährungsberatung während der Schwangerschaft
Eine ärztliche Beratung über eine geeignete Nahrungsergänzung für Veganerinnen in der Schwangerschaft ist durchaus zu empfehlen. Denn eines ist klar: Ein Nährstoffmangel in der Schwangerschaft ist riskant und gefährlich. Wenn es z.B. an Jod fehlt, kann die geistige Entwicklung Ihres Kindes beeinträchtigt werden.
Sie sollten deshalb mit Ihrem Arzt darüber sprechen und natürlich während der Schwangerschaft ärztlich beobachtet werden. Wie oben bereits erwähnt, ist auch eine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte ratsam, um mögliche Mängel frühzeitig zu erkennen.
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