Wie erzählt ein Regisseur seinem Kinopublikum, dass die Heldin schwanger ist? Richtig, die Gute wird meistens beim morgendlichen Erbrechen gezeigt, und schon weiß jeder im Saal, dass ein Baby unterwegs ist. Bis zum Happy End im Kreißsaal gehört auch im wirklichen Leben bei drei von vier Frauen gelegentliches Erbrechen wohl oder übel zur Schwangerschaft.
Würg: Vor allem in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten leiden die meisten werdenden Mamis unter (Morgen-)Übelkeit. Gegen Ende der Schwangerschaft gibt es dann oft noch ein kurzes Comeback der Übelkeit. Je nach Ausmaß wird das Thema „Übelkeit“ von den betroffenen Frauen als lästig bis quälend empfunden. Mitunter kann es aber sogar gefährlich werden: Frauen, die oft erbrechen, verlieren nicht nur Gewicht, sondern auch wichtige Mineralstoffe. Und das kann nicht nur der werdenden Mami, sondern auch dem ungeborenen Kind schaden. Wenn Sie sich über einen längeren Zeitraum mehrmals täglich übergeben müssen, sollten Sie darüber auf jeden Fall mit Ihrem Arzt sprechen! Nun die gute Nachricht: Wissenschafter haben herausgefunden, dass Übelkeit während der Schwangerschaft ein Trick der Natur ist, um den Fötus zu schützen.
Das Gute an Übelkeit in der Schwangerschaft
In einer groß angelegten Studie haben Wissenschaftler der New Yorker Cornell Universität den Sinn der Schwangerschafts-Übelkeit herausgefunden. Demnach finden viele Frauen, sobald sie ein Kind erwarten, vor allem Nahrungs- und Genuss-Mittel „zum Kotzen“, die sich nachteilig auf die Gesundheit des Fötus auswirken könnten. So wurden von den untersuchten Frauen neben Alkohol, Nikotin und Kaffee auch Eier, Würste, Fleisch und roher Fisch genannt. Interpretation der Wissenschaftler: Diese Nahrungsmittel könnten gefährliche Bakterien enthalten und werden deshalb vom Körper der Schwangeren prophylaktisch abgelehnt beziehungsweise ausgeschieden.
Übelkeit in der Schwangerschaft ein Schutz-Mechanismus aus vergangenen Zeiten?
Vor der Erfindung des Kühlschrankes waren oft gerade diese leicht verderblichen Lebensmittel voll mit gefährlichen Bakterien. Ist die Übelkeit während der Schwangerschaft also ein in modernen Staaten überholter Schutz-Mechanismus? Tatsache ist, dass auch der Zeitpunkt der Übelkeit Sinn ergibt: Zwischen der sechsten und 12. Schwangerschaftswoche – die klassische Hoch-Zeit der morgendlichen Übelkeit – ist der Embryo besonders empfindlich.
Verschiedene Studien belegen, dass Frauen, die während der Schwangerschaft unter Erbrechen leiden, ein geringeres Fehlgeburts-Risiko haben. Wenn Sie zu der Minderheit der werdenden Mamis gehören, die absolut nicht unter Übelkeit leiden, sondern ihre Schwangerschaft von Anfang an vollkommen genießen können, sollten Sie sich jetzt keine unnötigen Sorgen machen. Auch Schwangerschaften ohne Übelkeit führen fast immer zu einem Happy End, bei dem die glückliche Mami ein gesundes Kind bekommt.
Tricks gegen Übelkeit in der Schwangerschaft
- Bei Morgenübelkeit hilft es, bereits vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit zu essen. Tipp: Stellen Sie abends einen Teller mit einer Scheibe Brot auf Ihr Nachtkästchen
- Verteilen Sie die folgenden Mahlzeiten auf sechs bis acht kleine Imbisse
- Gegen Sodbrennen können einige Schluck Milch, ein gestrichener Teelöffel Senf, zwei bis drei Tassen Angouraté-Tee und das Hochlagern des Oberkörpers im Bett Wunder wirken.
- Vermeiden Sie fette und scharf gewürzte Speisen.
- Nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich.
- Eine sommerliche Alternative zur Steigerung der Flüssigkeitszufuhr sind wasserhältige Früchte, wie Melonen oder Wasser-Eis.
Autor: BabyExpress
Fotocredit: Dean Drobot; Photographee.eu/Shutterstock.com