Eine große Zahl der Schwangerschaften endet glücklos als Fehlgeburt in den ersten Monaten oder als Totgeburt. Frauen in solchen Situationen einfühlsam und kompetent zu begleiten ist besonders wichtig. Den Familienangehörigen fehlt oft der emotionale Abstand, sie sind selbst zu tiefst getroffen und brauchen Unterstützung.
Trauerbegleitung ist wichtig
Einige Doulas haben sich auf die Trauerbegleitung von werwaisten Eltern spezialisiert. Neben der wichtigen emotionalen Begleitung verfügen sie über ein großes Wissen der bürokratischen und rechtlichen Schritte, die nach dem tragische Verlust auf die Angehörigen zukommt. Sie unterstützen die Eltern dabei, von ihrem Kind Abschied zu nehmen und kümmern sich auf Wunsch um die Trauerfeierlichkeiten.
Fehlgeburt
Selbst wenn eine Schwangerschaft schon nach wenigen Wochen endet, haben Frauen das Bedürfnis sich zu verabschieden und das Erlebte zu verarbeiten. Nicht immer bringt der Partner ausreichend Verständnis für die Situation auf. Eine Doula kann mit Gesprächen und Anregungen den Abschiedsprozess der verwaisten Mutter unterstützen und so den emotionalen Heilungsprozess in Gang bringen.
Begleitung einer Totgeburt
Ein verstorbenes Kind zur Welt zu bringen ist keine leichte Erfahrung. Auch wenn sich die Wehen und die Geburt genauso anfühlen, bleibt am Ende das Wissen sich verabschieden zu müssen. Mütter und Väter beweisen in solchen Augenblicken eine große emotionale Stärke. Von der ersten Wehe bis zum Abschied aus den elterlichen Armen herrscht eine ganz besondere Stimmung. Eine Doula versucht die Augenblicke in irgendeiner Form für die Eltern festzuhalten. Sie sind später eine der wenigen Erinnerungen und somit hilfreich und wichtig bei der Verarbeitung der Trauer.
Folgeschwangerschaften
Nach einer Fehl- oder Totgeburt erlebt man Schwangerschaften intensiver und reagiert sensibler auf Veränderungen. Emotionale Stütze und objektive Meinung sind daher besonders wichtig. Angst ist ein sehr hartnäckiger Begleiter und trübt nicht selten die Freude in den folgenden neun Monaten. Verständnisvolle, verlässliche Begleitung sind daher eine große Hilfe. Es vermittelt der Schwangeren ein Gefühl von Sicherheit, sich jeder Zeit an eine erfahrene Person wenden zu können, die vor allem den emotionalen Bereich abdeckt.
Auch Schwangerschaftsabbruch braucht Begleitung
Selbst wenn eine Schwangerschaft aus eigenem Willen beendet wird, heißt das nicht das eine Frau damit fertig wird. Anders als bei einer Fehlgeburt, kann sie oft nicht einmal mit der Unterstützung des Kindesvaters rechnen. Schwangerschaftsabruch ist ein Tabuthema in der Gesellschaft und viele bleiben mit ihren Schuldgefühlen und Ängsten allein. Das Erlebnis wird verdrängt und bleibt im Unterbewußtsein bis es irgendwann hervorbricht. Einige wenige Doulas bieten ihre Begleitung auch bei Schwangerschaftsabbrüchen an. Vorurteilsfrei stützen sie die Frau in ihrer Entscheidung und versuchen sie in Gesprächen zu verarbeiten.
Autor: Petra Horni-Dereani
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