geburtstermin errechnen

Termin der Geburt

Da eine Geburt ein unkontrollierbares Ereignis ist, kann man einen Termin für die Geburt nicht konkret bestimmen. Anhand einer Regel (Naegele Regel) kann der Frauenarzt oder die Hebamme jedoch einen voraussichtlichen Termin der Geburt errechnen. Anschließend wird der Geburtstermin mittels Ultraschall verifiziert bzw. verbessert.

Wichtig zu wissen: Nur etwa 3-4% aller Kinder kommen zum errechneten Geburtstermin zur Welt. Die meisten Kinder (etwa 80%) kommen in den 4 Wochen rund um die Geburt zur Welt.

 

Wie wird der Geburtstermin errechnet?

Erster Tag der letzten normal starken, normal langen Menstruationsblutung
+ 1 Jahr,
– 3 Kalendermonate,
+ 7 Tage
= Errechneter Geburtstermin

Die Naegele Regel kann bei einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen angewendet werden. Ist der Zyklus kürzer oder länger muss der voraussichtliche Termin der Geburt um diese Tage zurück oder vorverlegt werden.

 

„Ich bin im neunten Monat“

Diesen Satz hörte und hört man von vielen Schwangeren. Da die Genauigkeit dieser Aussage jedoch nicht gegeben ist, rechnen wir Hebammen und Ärzte nicht in Monaten, sondern in Schwangerschaftswochen. Eine Schwangerschaft dauert vom 1.Tag der letzten Regelblutung bis zum errechneten Geburtstermin laut Theorie 40 Wochen. Jede angefangene Woche und die angefangenen Tage werden nun gerechnet. Z.B 34+3 SSW (Schwangerschaftswoche) bedeutet, sie sind 34 Wochen voll und 3Tage schwanger und befinden sich IN der 35. SSW. Der Termin der Geburt ist somit errechnet 40+0 SSW. (Wenn Sie nun im „9.Monat“ schwanger sind, könnten Sie in der 37. SSW, jedoch auch in der 40. SSW sein, daher die korrekte Bezeichnung mittels SSW)

 

Frühgeburt oder Übertragung

Etwa 20% der Kinder kommen mehr als 4Wochen vom Geburtstermin entfernt auf die Welt. Dies kann sowohl eine Frühgeburt, als auch eine übertragene Schwangerschaft bedeuten. Kommt das Kind mehr als 3Wochen vor dem Geburtstermin (bis 36+6) ist es eine Frühgeburt. Wie es dem Kind geht, hängt davon ab, wie weit der Geburtstermin entfernt liegt. Ist der Termin der Geburt bereits erreicht, spricht man von einer Überschreitung des Geburtstermins. Erst 14 Tage nach dem errechneten Geburtstermin spricht man von einer Übertragung.

 

TIPP:

Je näher der Geburtstermin rückt, desto nervöser wird vor allem das Umfeld einer Schwangeren. Tägliche „Kontrollanrufe“ von Verwandten und Freunden, ob man denn „noch ganz sei“ werden zur Routine. Eine Maßnahme gegen dieses Phänomen ist, den errechneten Geburtstermin 2 Wochen nach hinten verschoben zu nennen.

 

Autor: Laura Jenewein, Hebamme

Fotocredit: Africa Studio; Boba Vignjevic/Shutterstock.com

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