Leider kommt es immer wieder einmal vor, dass Frauen nach Geburten über Schmerzen im Steißbeinbereich klagen. Dabei können die Frauen nur sehr schwer lange Zeit auf einem Sessel sitzen. Ein aufgelegtes Polster bringt auch nur bedingt Erleichterung.
Steißbeinbeschwerden durch Geburt verstärkt
Manchmal bestehen schon Fehlstellungen des Steißbeines vor der Schwangerschaft; die Frauen haben vielleicht nur mäßig Schmerzen, sodass sie sich nie weiter darum gekümmert haben. Während der Schwangerschaft kann sich die Problematik allerdings durch die hormonelle Aufweichung der Strukturen verstärken, bzw. erst bei der Geburt (vor allem wenn diese in Rückenlage stattfindet) manifestieren.
Steißbeinbeschwerden bei der Geburt
Das Steißbein wird in der Gebärposition „Rückenlage“ von der Beckenbodenmuskulatur direkt festgehalten, sodass es nicht vom kindlichen Kopf nach hinten weggedrückt werden kann. Die weit abgespreizten Beine der Gebärenden ziehen noch zusätzlich an der Beckenbodenmuskulatur. Der Kopf des Kindes drückt während des Geburtsvorganges dann so gegen einen Widerstand, dass es dabei zu Blutergüssen hinter dem Steißbein oder im Extremfall zum Bruch dessen kommen kann. In manchen Fällen beobachte ich dann eine Fehlstellung und entsprechende Beschwerden.
Manualtherapie bei Steißbeinbeschwerden
Sollte diese Problematik im Wochenbett schlimmer werden, empfiehlt es sich, einen Physiotherapeuten mit Manualtherapeutischer Ausbildung, bzw. einen Osteopathen aufzusuchen, der das Steißbein wieder richtig positioniert. Dann bekommt der Beckenboden auch wieder eine verbesserte Zugkraft.
Autor: Monika Siller
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