Viele Frauen spüren ihre Schwangerschaft sofort und erleben diesen Zustand als Bereicherung. Doch auch immer wieder hört man, dass einige von der Nachricht komplett überrascht werden.
Vor allem dann, wenn sie nach wie vor ihre Periode haben. Auch wenn das immer wieder unglaublich klingt, gibt es dafür eine medizinische Erklärung.
Keine klassische Monatsblutung
Frauen, die sich viel mit ihrer Schwangerschaft auseinander setzen und Informationen auch online einholen, sind verunsichert, wenn sie trotz wachsendem Bäuchlein menstruieren.
Klar ist allerdings, dass dies keine tatsächliche Monatsblutung ist. Denn aus medizinischer Sicht ist der weibliche Körper so programmiert, dass sich Einnistung des Eis und eine Periode quasi gegenseitig ausschließen. Wer sich näher mit dem weiblichen Zyklus beschäftigt, wird feststellen, dass es sich hier um zwei völlig entgegen gesetzte Vorgänge im Körper handelt. Die reife Eizelle setzt sich genau in der Mitte des Zyklus, der exakt 28 Tage dauert, in den Eileiter ab und entwickelt die Möglichkeit zur Befruchtung durch männliche Spermien.
Ist dies der Fall, nistet es sich in der Folge in der Gebärmutter ein, deren Schleim sich zusätzlich entwickelt, um dem Ei die perfekte Umgebung zur Entwicklung zu gewährleisten. Wird das Ei hingegen nicht befruchtet, wird es samt Gebärmutterschleimhaut abgestoßen, was die monatliche Regelblutung auslöst. Damit ist auch klar, dass es trotz einsetzender Schwangerschaft keine wirkliche Periode geben kann – allein aus körperlicher Sicht ist dies unmöglich.
Blutungen treten im ersten Trimester auf
Erzählen die Frauen dennoch von Blutungen trotz Schwangerschaft, kann dies meist ganz einfach erklärt werden. Es gibt überhaupt keinen Grund zur Besorgnis, wenn der schwangere Körper einer Frau dennoch leichte Blutungen absondert, sofern sie im zeitlichen Zusammenhang mit der normalen Periode statt finden. Es handelt sich dabei um vaginale Blutungen, die medizinisch komplett anders als die monatlichen Blutungen eingestuft werden. Gynäkologen sprechen in diesem Zusammenhang von sogenannten Nidationsblutungen, die auch als Einnistungsblutungen bezeichnet werden. Sie kommen im Zuge der Einnistung des befruchteten Eis vor und können knapp 12 bis 14 Tage nach dem Eisprung vorkommen. Wer als Frau ihren Körper gut kennt und ihn auch richtig einschätzt, kann die zeitliche Nähe der Blutungen und der monatlichen Blutungen durchaus herstellen.
Blutungen sind anders
Auch wenn Frauen im ersten Moment an die traditionellen Monatsblutungen denken und sich vielleicht sogar Sorgen machen, sollten sie Unterschiede feststellen können. Denn Nidationsblutungen sind meist weitaus schwächer ausgeprägt und dauern in der Folge auch maximal drei Tage. Da sich während der Schwangerschaft auch der Hormonhaushalt der Frau ändert, kann dies ebenfalls ein Auslöser für leichte Blutungen sein. Immerhin arbeitet der weibliche Körper gerade in der ersten Schwangerschaftsphase quasi auf Hochtouren, damit sich der Fötus im Mutterleib bestmöglich entwickeln kann. Damit sind schwache Blutungen aufgrund der wesentlichen Veränderungen des Hormonhaushalts durchaus möglich. Es gibt auch noch einen dritten Grund für mögliche Blutungen während der Schwangerschaft. Dieser tritt dann auf, wenn die Frau mittels Pille verhütet hat, womit der Zyklus gleichermaßen künstlich erzeugt wurde. Dann kann es vorkommen, dass trotz befruchteter Eizelle, die sich schon eingenistet hat, auch noch eine Menstruation auftritt.
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