Es ist statistisch erwiesen, dass 41% der werdenden Mütter ab cirka dem 6. Monat der Schwangerschaft schnarchen. Grundsätzlich atmet der Mensch durch die Nase ein und aus. Die Luft wird beim Einatmen erwärmt, angefeuchtet und gefiltert, gelangt entlang der Bronchien in den Lungenflügel, dort entsteht der Gasaustausch. Das heißt, Sauerstoff wird über die Lungenbläschen ins Blut aufgenommen, im Gegenzug wird Kohlendioxid aus dem Blut in die Atemluft abgegeben. Dabei entsteht das normale Atemgeräusch. In der Schwangerschaft ist diese normale Nasenatmung eingeschränkt, man atmet reflexartig zusätzlich zur Nase auch durch den Mund ein und aus.
Was ist der Grund für das Schnarchen in der Schwangerschaft?
Grund dafür, dass man durch die Nase nicht mehr ausreichend Luft bekommt, ist die Tatsache, dass durch das zunehmende Körpergewicht des Kindes die oberen Atemwege verengt werden und die Lunge so in ihrem Volumen eingeschränkt wird. Hinzukommt eine leichte Schwellung der Nasenschleimhäute, die durch Schwangerschaftshormone verursacht wird. (Schwangerschaftsschnupfen). Diese hormonell begründete Beeinträchtigung der Atemwege kann mehrere Monate andauern, schwillt jedoch nach der Entbindung wieder ab. Weitere Ursachen für eine erschwerte Nasenatmung als Schwangere können Übergewicht, die Einnahme von Beruhigungsmitteln oder Rauchen sein.
Was macht aber eigentlich den Schnarchton aus? Bei der Mundatmung wird die Luft weniger gut gefiltert, erwärmt und angefeuchtet, als bei der Nasenatmung, da die Atemwege kürzer sind. Die Luft strömt an etlichen Weichgewebeteilen (Zäpfchen, Mandeln oder Gaumensegel) entlang und versetzt diese im Rhythmus des Ein- und Ausatmens in geräuschvolle Schwingungen – der typische Schnarchton entsteht. Auch wenn das Schnarchen für ihren Partner, für Sie störend sein mag ist es grundsätzlich ungefährlich. Wenn Sie jedoch jeden Morgen müde und abgespannt aufwachen, sollten Sie einige Hilfsmittel probieren, die die Symptome lindern können. So kann ein kühles Schlafklima, mit ausreichend hoher Luftfeuchtigkeit dafür sorgen, das die Schleimhäute nicht austrocknen. Manchmal hilft es auch den Kopf hoch zu lagern. Die Einnahme von Nasenspray, Nasensalbe und Ölen sollten Sie mit ihrem Arzt besprechen.
Sollte Ihr Partner feststellen, das Sie unregelmäßig vorkommende Atempausen, während des Schlafes haben (etwas mehr als 10 Sekunden, öfter als 5 bis 10 mal in der Stunde), sollten Sie unbedingt handeln und einen Arzt aufsuchen. Dieser Sauerstoffmangel kann für ihr Kind gefährlich werden, da eine Unterversorgung mit Sauerstoff entstehen kann.
Autor: Redaktion/Diana
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