Eine Schwangerschaft birgt mehrere Risiken. Infektionen, die bei anderen problemlos verlaufen, erweisen sich für werdende Mütter als bedenklich. Sie schädigen das Ungeborene oder führen zu Fehlgeburten. Eine dieser Infektionen nennt sich CMV-Virus.
Was bedeutet eine CMV-Infektion für Schwangere?
Der Cytomegalie-Virus (CMV), besser bekannt als Humanes Herpes-Virus 5 (HHV5) gehört zur Familie der Herpes-Viren. Als weltweit verbreiteter DNA-Virus überträgt er sich über Urin, Speichel, Bluttransfusionen und Spermasekrete. Ähnlich wie die Erreger von Lippenherpes, bleibt CMV nach der Erstinfektion ein Leben lang im Körper. Die meisten Erwachsenen zeigen keine Symptome. In 90 Prozent der Fälle verläuft die CMV-Infektion harmlos. Daher tritt die Erstinfektion während der Schwangerschaft ebenfalls unauffällig auf. Die Betroffenen erkennen die Merkmale nicht.
Während der Frühschwangerschaft erhöht sich durch CMV die Rate der Fehlgeburten. Tritt die Infektion erst in der späteren Schwangerschaft ein, führt sie beim Kind zu Hörschäden oder Taubheit. Weltweit gilt der CMV-Virus als häufigste Ursache für eine im Mutterleib erworbene Beeinträchtigung des Säuglings. 40 bis 50 Prozent der akuten CMV-Infektionen treten als intrauterine Virus-Übertragung auf den Fötus ein. Die kongeniale Infektion gilt als Grund für angeborene Defekte im Zentralen Nervensystem. Es folgt eine Schmälerung der Lebensqualität betroffener Kinder. Da der Virus über die Blutbahn der Mutter gelangt, Mutterkuchen und Baby infiziert, scheint eine Vorbeugung nicht realisierbar.
Wie erfolgt die Behandlung der Infektion?
Die Übertragung der Viren findet vorrangig durch Babys und Kleinkinder unter drei Jahren statt. Aufgrund fehlender epidemiologischer Zahlen gibt es keine Routine-Vorsorge-Untersuchung auf CMV-Antikörper. Bei Verdacht auf eine Infektion steht es Schwangeren frei, einen Bluttest auf eigene Kosten durchzuführen. Treten klinische Symptome auf, erfolgt eine weiterführende virologische Untersuchung. Damit stellt der Facharzt den Zeitpunkt der Infektion fest. Zum Ausschluss einer fetalen Infektion wird eine Fruchtwasser-Punktion durchgeführt. Je nach Untersuchungs-Ergebnis folgt eine individuelle Therapie an einem pränatal-diagnostischen Zentrum. Weitere Informationen erhalten Interessierte hier. Zurzeit steht eine Impfung gegen die CMV-Infektion nicht zur Verfügung. Trotzdem ermöglichen Detergenzien, besser bekannt als Seifen, alkoholische und aldehydische Lösungsmittel eine Zerstörung der Infektiosität. Handhygiene erlangt höchste Priorität, wie man hier nachlesen kann. Oberflächen, die mit Speichel oder Urin von Kleinkindern in Berührung kommen, gehören mehrmals täglich mit Fett lösendem Reiniger behandelt. Werdende Mütter vermeiden direkten Speichelaustausch mit Babys. Somit senkt sich das Infektionsrisiko.
Autor: Redaktion/Ernst
Fotocredit: Africa Studio/Shutterstock.com