Für viele Frauen ist die Schwangerschaft eine ganz besondere Zeit, denn danach wird es nie wieder so sein wie zuvor. Doch kaum hat man der Welt die frohe Botschaft verkündet, werden künftige Mütter mit den verschiedensten Tipps und Ratschlägen überhäuft. Diese Mythen in der Schwangerschaft stammen meist aus längst vergangenen Zeiten. Trotz Wissenschaft und Aufklärung haben allerdings einige dieser Mythen bis heute hartnäckig gehalten. Damit werdende Mütter dem Ganzen gelassen gegenübertreten können, haben wir die am meisten verbreiteten Mythen in der Schwangerschaft ein wenig genauer unter die Lupe genommen und Mythos durch Tatsachen ersetzt.
Mythos 1 – Übelkeit in der frühen Schwangerschaft kündigt ein Mädchen an
Viele Frauen leiden besonders in der frühen Schwangerschaft unter Übelkeit. Die einen mehr, die anderen weniger. Grund dafür ist der gesteigerte Wert des Hormons HCG in Körper der werdenden Mütter und nicht das zu erahnende Geschlecht des Babys. Dieses Hormon signalisiert unter anderem den Eierstöcken, das eine Schwangerschaft eingetreten ist. Dadurch wird die Reifung weiterer Eizellen unterbunden. Das Hormon HCG kann während der gesamten Schwangerschaft nachgewiesen werden.
Mythos 2 – Mütter von weiblichen Babys werden unattraktiv und hässlich
Dieser doch mitunter gar nicht nette Mythos hält sich bereits sehr mehreren Jahrhunderten. Er besagt, das ein weibliches Kind der Mutter Vitalität und Schönheit entzieht um sich selbst positiv entwickeln zu können. Anzeichen dafür sollten schlaffes Haar und eine unreine, pickelige Haut sein. Mittlerweile weiß man jedoch, dass auch dieser Mythos von dem sich veränderten Hormonhaushalt der Frau bestimmt wird. Und auch die Ernährungsgewohnheiten einer schwangeren Frau spielen dabei eine wichtige Rolle.
Mythos 3 – Essen für Zwei
Das stimmt so nicht. Denn in der Schwangerschaft steigt der allgemeine Kalorienbedarf lediglich um etwa 10 – 15%. Tatsache hingegen jedoch ist, dass in der Schwangerschaft der Nährstoffbedarf einer Frau deutlich ansteigt. Spätestens jetzt sollte sich eine Frau mit ihren bisherigen Ernährungsgewohnheiten auseinandersetzen. Denn damit sich das Baby optimal entwickeln kann, werden verschiedene Mineralstoffe und Vitamine in erhöhter Menge benötigt. Zum Beispiel Folsäure. Aber auch Ballaststoffe sind in der Schwangerschaft für Mutter und Kinder wichtig.
Mythos 4 – Ungewöhnliche Gelüste während der Schwangerschaft
Wer kennt die Gerüchte um die abnormen Ernährungsgewohnheiten in der Schwangerschaft nicht? Rollmöpse zum Frühstück und saure Gurken in Kombination mit Schokoladeneis. Einige behaupten sogar, dass man daran auch das Geschlecht des Kindes erahnen kann. Sauer für Jungs und Süß für Mädchen. Zwar berichten immer wieder Frauen von ihren Präferenzen für eine der beiden Richtungen, doch welch Überraschung, auch hier beeinflussen die Hormone das Geschmacksempfinden der Frauen. Besonders das bereits bekannte Hormon HCG.
Mythos 5 – Schweigen in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft
Viele Menschen behaupten, dass es Unglück bringen soll, in den ersten drei Monaten von einer Schwangerschaft zu sprechen. Als wäre dies ein Fluch, der unweigerlich zum Verlust des Kindes führt. Aus medizinischer Sicht ist zwar das Risiko, das Baby in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft noch zu verlieren höher als zu einem späteren Zeitpunkt. Doch ein Verlust des Embryos hat meist gesundheitliche Ursachen. Ob die werdenden Eltern schon früh über die Schwangerschaft sprechen oder nicht, hängt zu guter Letzt ganz von ihrer persönlichen Entscheidung ab und nicht von der Unglücksvermutung.
Foto: sujet pixabay/Jean Borges
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