Eine glückliche Familie zu haben und eine intakte Partnerschaft zu führen zählt für viele Menschen zu den zentralen Punkten in ihrem Leben. Dazu gehören selbstverständlich auch Kinder. Diese Wünsche sind auch unabhängig davon, ob jemand gesund ist oder krank. Und auch vor Menschen, die an Multipler Sklerose leiden, macht dieser Wunsch nicht halt. Deshalb treten zum Thema Geburt und Schwangerschaft sehr häufig Fragen auf, was sehr wahrscheinlich auch daran liegt, dass die meisten Frauen, die an Multipler Sklerose leiden, in einem Alter sind, wo man sich mit dem Thema befasst, eine Familie zu gründen.
Multiple Sklerose hat keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau
Gleich einmal vorweg: Die MS beeinträchtigt die Fruchtbarkeit einer Frau in keinster Weise. Patientinnen mit MS, die einen Kinderwunsch hegen, sollten sich an ihren Arzt wenden, und das am besten schon bevor eine Schwangerschaft eintritt. Das ist auch deshalb so wichtig, da die meisten Medikamente während einer Schwangerschaft abgesetzt werden müssen, damit das Kind nicht gefährdet wird. Frauen mit MS geht es in der Schwangerschaft häufig sehr gut. Zwar muss man kurz nach der Schwangerschaft mit einer erhöhten Schubrate rechnen, diese nimmt aber, laut mehrerer Untersuchungen keine Auswirkungen auf den weiteren Krankheitsverlauf und geht auch sehr schnell wieder zurück.
Es gibt auch keine Gründe, generell von einer Schwangerschaft abzuraten, dennoch sollte eine an MS erkrankte Frau Kontakt zu spezialisierten Ärzten aufnehmen, damit sich diese an den körperlichen, psychischen und sozialen Bedingungen der Betroffenen orientieren können. Denn die Missbildungsrate von Kindern ist bei Frauen, die an MS erkrankt sind, nicht höher, als bei gesunden Müttern auch und das Risiko, dass das Kind selbst an MS erkranken wird, ist ein sehr geringes (1%).
Auch die üblichen, bei einer Entbindung eingesetzten Arzneimittel und Analgetika haben keine nachhaltige Auswirkung auf die Patientin. Selbst eine Epiduralanästhesie stellt kein Problem dar und hat keine schädigende Wirkung – weder auf Mutter, noch Kind. Wenn die Behandlungspause nach der Schwangerschaft noch einige Zeit fortgesetzt wird, ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn die Mutter ihr Neugeborenes stillt. Es sei denn, der Gesundheitszustand der Mutter lässt es nicht zu, die Medikamente weiterhin abzusetzen. In diesem Fall ist es ratsam auf das Stillen zu verzichten, da die Medikamente den Säugling beeinträchtigen können. Aber auch in diesem Fall ist es am Besten, sich an den behandelnden Gynäkologen und auch an einen behandelnden Neurologen zu wenden.
Autor: Redaktion/Katrin
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