abtreibung

Medizinische Folgen eines Schwangerschaftsabbruchs

Vorerst ist zu sagen, dass die meisten Schwangerschaftsabbrüche ohne größere Komplikationen von statten gehen. Dennoch gibt es neben den möglich auftretenden psychischen Folgen auch noch physische Folgen, die auftreten können, aber nicht müssen.

 

Zu aller erst gibt es, wie bei jeder anderen Operation auch, Zwischenfälle und Komplikationen, die auftreten können. Dazu zählen:

Perforation: Die Wandung der Gebärmutter ist in der Schwangerschaft so weich, daß sie mit jedem Gerät (Saugrohr oder Curette) schon bei ganz geringem Druck durchstoßen werden kann. Folge: Starke Blutung, innere Blutung, Bauchfellentzündung. Manchmal ist die sofortige Entfernung der Gebärmutter notwendig.
Andere Folgen einer starken Blutung: Mangelnde Fähigkeit der Gebärmutter, sich zusammenzuziehen; mangelnde Blutgerinnung (z.B. nach Einspritzen von 20% Kochsalzlösung oder bei Blutungsneigung). Bluttransfusionen und manchmal auch die Entfernung der Gebärmutter sind die notwendigen Maßnahmen. Unbedingte Voraussetzung ist das Vorhandensein einer Blutbank und eines ständig operationsbereiten Operationssaales und -personals.
Narkosezwischenfälle und Gefahren der örtlichen Betäubung: Auch bei korrekter Dosierung geschieht es immer wieder, dass Menschen auf das eingespritzte Mittel allergisch reagieren. Hier kann es auch zum Bewusstseinsverlust und zu Atemstillstand kommen. Bleibt aber glücklicherweise eher die Seltenheit.

Zu den unmittelbaren Folgen nach dem Eingriff zählen Entzündungen der Gebärmutter und der Eileiter, bis hin zu einer Bauchfellentzündung, die jedoch wiederum passieren können, aber nicht müssen.

Mögliche Folgeschäden einer Abtreibung, die bis jetzt von Experten und Ärzten bzw. Ärztinnen beobachtet worden sind:

– Folge der entstandenen Entzündung nach der Ausheilung: Verschluss beider Eileiter und damit anschließende Sterilität (irreparabler Verschluss beider Eileiter), besonders nach dem Abbruch der ersten Schwangerschaft.

Fehlgeburten: Entzündungen bewirken Veränderungen in der Gebärmutter und am Gebärmutterhals; nachfolgende Schwangerschaften halten nicht mehr; es kommt zu ungewollten Fehlgeburten.

Auch Einrisse am Gebärmutterhals (Cervixinsuffizienz) können zu Fehl- oder Frühgeburten führen.

Mangelnder Reifegrad des Kindes: Diese oft narbigen Veränderungen in der Gebärmutter beinhalten das Risiko eines mangelnden Reifegrades des Kindes (Low Birth Wight Baby).

Missbildungen: Die Veränderungen in der Gebärmutter haben oft die mangelnde Versorgung des Kindes zur Folge. Diese ist wiederum die Ursache für gehäufte Missbildungen nach Abtreibungen.

Erythroblastose: Wenn der Rhesus-Faktor nicht vor dem Schwangerschaftsabbruch bestimmt wurde, kann bei rh-negativen Müttern eine Antikörperbildung einsetzen. Bleibt diese Frau ohne Anti-D-Prophylaxe, so kommt es bei weiteren Schwangerschaften zu Früh- oder Fehlgeburten.

Störung weiterer Schwangerschaften durch Blutungen.

 

Es wird nochmals ausdrücklich betont, dass dies nur in seltenen Fällen vorkommt und vorkommen kann, und der Großteil aller Frauen, die eine Abtreibung vornehmen lassen, diesen Eingriff gut und ohne ernst zu nehmende Folgen überstehen. Jede Frau ist individuell und reagiert auch anders auf diverse Eingriffe in die natürlichen Verfahren des Körpers. Und dies trifft nicht nur auf Schwangerschaftsabbrüche und Abtreibungen, zu sondern generell auf alle anderen operativen Eingriffe ebenfalls.

 

Autor: Redaktion/Katrin

Fotocredit: fizkes; megaflopp/Shutterstock.com

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