In der heutigen Zeit ist es den meisten Leuten einerlei, ob Ihr Nachwuchs nun ein Junge oder ein Mädchen wird. Die Hauptsache ist doch, dass der kleine neue Erdenbürger gesund ist. Doch in vielen Ländern ist es so, dass die Menschen seit jeher versuchen, dass Geschlecht des Nachwuchses zu beeinflussen. So drehen sich zum Beispiel im alten Griechenland die Männer beim Beischlaf nach rechts, um einen Sohn zu bekommen. Franzosen banden sich für das gleiche Ziel im 18. Jahrhundert den linken Hoden ab. Heute weiß man es besser:
Wie wird das Geschlecht vom Baby bestimmt?
Das Geschlecht vom Kind wird im Augenblick der Befruchtung bestimmt. Kommt zuerst eine Y-Spermie zum Ei (das ja immer ein X-Chromosom hat), erhält das neue Individuum die Zusammensetzung XY seines 23. Chromosomenpaares, aus dem dann ein Junge wächst. Mit einer X-Spermie entsteht die Kombination XX, und das Kind wird ein Mädchen. Allen Anregungen der Forscher zum Trotz ist es jedoch noch nicht gelungen, ein Patentrezept zu finden, die den hoffnungsvollen Eltern das Geschlecht des Babys garantiert, das sie sich wünschen. Dr. Landrum B. Shettles hat sich auf dieses Thema jedoch spezialisiert und stellt folgende Thesen auf:
- Die weiblichen X-Samenzellen mit einem X-Chromosom sind größer, stärker und langsamer.
- Die männlichen Y-Samenzellen sind kleiner, schwächer und schneller.
Wenn der Geschlechtsverkehr zeitlich sorgfältig geplant ist und der Tag des Eisprungs bekannt ist, können die Eltern, so Dr. Shettles, Einfluss auf das Geschlecht des zu zeugenden Kindes nehmen:
Mädchen: Wenn ein Mädchen gewünscht wird, sollte der Geschlechtsverkehr ca. drei Tage vor der Ovulation (Eisprung) stattfinden, weil die weiblichen Samenzellen länger überleben. Häufiger Geschlechtsverkehr um den errechneten Termin herum erhöht das Verhältnis der weiblichen und männlichen Samen zugunsten der weiblichen.
Junge: Ist ein Junge gewünscht, dann ist Geschlechtsverkehr am Tag der Ovulation (oder kurz vorher oder nachher) optimal, da die schnelleren männlichen Samenzellen das Ei vor den weiblichen erreichen. Zuvor sollte der Mann einige Tage enthaltsam sein, weil dies den Anteil der männlichen Samen im Ejakulat erhöht.
Man kann auch in den Zellen, die lose im Fruchtwasser herumschwimmen, die Chromosomen auszählen und dadurch erfahren welches Geschlecht die Frucht erhielt. Eine solche Untersuchung wird jedoch nur bei einem Verdacht auf einen Chromosomen- oder Erbschaden durchgeführt. Früher war das Geschlecht des Kindes für die Eltern bis ans Ende der Schwangerschaft ein gut gehütetes Geheimnis. Mit den heutigen Methoden des Ultraschalls stellt es aber kein Problem mehr da, etwa ab der 16. Schwangerschaftswoche nachzusehen.
Autor: Redaktion / Katrin
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