Jetzt, wo es schön langsam wärmer wird, steigt auch die Gefahr eine Blasenentzündung bzw. einen Harnwegsinfekt zu bekommen. Dem kann man vorbeugen – und zwar mit Beerenfrüchten.
Immer wenn es draußen warm wird, befinden uns auch wir mehr im Freien. Allerdings steigt damit auch das Risiko krank zu werden und eine unangenehme Blasenentzündung zu bekommen.
Schon unsere Oma wusste das, denn sie hat immer gesagt, dass man niemals auf kalten Steinen sitzen soll. Wer meint, dass der Grund für einen Harnwegsinfekt die Kälte ist, der irrt jedoch. Die Verursacher dieser Erkrankung sind nämlich Bakterien. Bakterien, die bei fast allen Menschen im Darm vorkommen und im Prinzip ungefährlich sind. Gelangen sie jedoch in die Harnröhre, dann kann das böse Folgen haben. Besonders das weibliche Geschlecht läuft Gefahr, daran zu erkranken. Grund dafür ist ihre Anatomie, da der Ausgang der Harnröhre sehr nahe dem des Darmes liegt. Da kann es schnell passieren, dass bei unzureichender Hygiene die Bakterien durch Selbstinfektion in die Harnröhre gelangen.
Das sind die Anzeichen
Ein Harnwegsinfekt zeigt sich schnell. Und zwar durch ständigen Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und auch Schmerzen im Unterbauch können auftreten. Der Urin kann trübe sein und auch übel riechen. Insgesamt fühlt man sich auch meistens etwas abgeschlagen. Jetzt ist rasche Hilfe angesagt, denn im schlimmsten Fall kann sich der Infekt bis zur Niere ausbreiten. Aus diesem Grund ist besondere Vorsicht bei Fieber über 38 Grad Celsius, Schüttelfrost oder bei Schmerzen zwischen den unteren seitlichen Rippen geboten.
Preiselbeeren bringen Hilfe
Befürchtet man eine Blasenentzündung, dann ist es besonders wichtig viel zu trinken. Denn nur so werden die Bakterien aus der Blase gespült. Dabei helfen Blasen- und Nierentees genauso wie Preiselbeer- bzw. Cranberrysaft, der ein altes Hausmittel ist, und den schon die Vorfahren einsetzten. Grund für die Wirksamkeit sind die in den Preiselbeeren enthaltenen Substanzen – die so genannten Proanthocyanidine, die eine antibakterielle Wirkung auf die Harnwege haben. Diese verhindern nämlich, dass sich Keime und Bakterien an der Innenseite der Harnwege anhaften können. Diese Tatsache kann auch vorbeugend genutzt werden. Und so werden diese mit dem Harn einfach wieder ausgeschieden. Zusätzlich ist es natürlich wichtig, viel Flüssigkeit zu trinken und die Blase regelmäßig zu entleeren. Sind die Beschwerden jedoch stark, dann ist der Gang zum Arzt notwendig, der ein Antibiotikum verschriebt. Forschungen haben außerdem ergeben, dass die Inhaltsstoffe der Preiselbeeren auch die Bakterienanzahl im Mund und auf den Zähnen reduzieren können und so bei der Zahngesundheit eine nicht unbeträchtliche Rolle spielen.
Wissenswertes über die Preiselbeere
Die Preiselbeere, die auch Moosbeere oder Cranberry genannt wird, zählt zur Gattung der Heidelbeeren. Aus rosa Blüten entwickeln sich kleine, rote, saure Beeren.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde schon von den Indianern medizinisch genutzt, da ihre Früchte eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung haben. Sie enthalten auch Antioxidantien, die unsere Zellen vor den „freien Radikalen“ schützen. Zudem haben Preiselbeeren einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt, der auf Grund ihrer organischen Säuren auch nach der Ernte lange erhalten bleibt. Verwendet werden diese kleinen Wunderbeeren bei Blasenentzündung, bakteriellen Infektionen, zur Stärkung des Immunsystems und bei der Mundhygiene. Vorsicht ist geboten bei Menschen, die unter Nierensteinen leiden und auch die Blutungszeit kann verlängert sein.
Text: Gabriella Mühlbauer
Fotocredit: yingko; Anna Shepulova/Shutterstock.com