Man möchte nicht glauben, welche Höchstleistungen die Hormone im menschlichen Körper vollziehen. Vor allem beim weiblichen Zyklus gibt es eine Vielzahl von Hormonen, damit es auch mit der Fruchtbarkeit klappen kann und eine Frau schwanger wird.
Die Balance dieser hormonellen Situation kann sehr leicht gestört werden und kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Ein sehr häufig auftretendes hormonelles Problem ist eine nicht normale Funktionsweise der Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Medizinisch zeichnet sich ein (teilweiser) Funktionsausfall der Hirnanhangsdrüse durch folgende Befunde aus:
- Die Hormone der Hypophyse (LH und FSH) sind deutlich erniedrigt.
- Die Östrogene sind ebenfalls sehr niedrig.
- Ein Eisprung findet nicht mehr statt.
- Eine Regelblutung tritt nicht oder nur noch sehr selten auf.
Unfruchtbarkeit durch zu wenig Hormone
Hervorgerufen werden kann Unfruchtbarkeit durch permanenten Stress, Magersucht oder Bulimie oder aber auch bedingt durch eine Störung der zentralen (übergeordneten) GnRH-Produktion. Der Hypothalamus schüttet sein Hormon (GnRH) in regelmäßigen Pulsen aus. Dieser Rhythmus ist wichtig für eine normale Reaktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Die Hypophyse ist nur dann in der Lage ihre Hormone (LH und FSH) zu produzieren, wenn sie die richtigen “Kommandos” vom Hypothalamus bekommt. Ist dies nicht der Fall, wird FSH und LH nur noch in sehr geringen Mengen ausgeschüttet und die Eierstöcke erhalten kein ausreichendes Signal zur Ausreifung von Eizellen. Damit finden auch keine Östrogenproduktion und kein Eisprung statt. Der medizinische Begriff dazu ist “Störung der Hypothalamisch-hypophysären Achse”.
In seltenen Fällen kann es auch zum Einbruch der vorzeitigen Wechseljahre kommen, was bei ca. 1 Prozent aller Frauen der Fall ist. Die Ursachen sind sehr vielfältig und noch nicht vollständig geklärt. Es können genetische Erkrankungen vorliegen, es wird auch darüber spekuliert, ob es sich um eine Autoimmunerkrankung handeln könnte, bei der der Körper durch fehlgeleitete Abwehrmechanismen die Funktion der Ovarien blockiert. Glücklicherweise besteht dieses Phänomen meist nicht dauerhaft und die Funktion der Eierstöcke kann sich auch (vorübergehend) wieder erholen. Dies wird dann als “intermittant ovarian failure” bezeichnet. Eine Behandlung gibt es hier hinsichtlich des Kinderwunsches jedoch nicht.
Aber auch erhöhtes Prolaktin, eine Gelbkörperschwäche sowie Insulinresistenz und ein erhöhter Anteil an männlichen Hormonen im weiblichen Körper können maßgeblich daran beteiligt sein, dass es mit dem Nachwuchs einfach nicht klappen will.
Autor: Redaktion / Katrin
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