Gegen Ender der Schwangerschaft wird von vielen Hebammen das Trinken von Himbeerblättertee empfohlen. Er soll die Beckenmuskulatur lockern und Wehen auslösen können. Aber was steckt hinter dem angeblichen Multitalent wirklich? Was bewirkt der Tee und wie genau wirkt er? Und was muss man beachten? Darüber informieren wir euch in diesem Beitrag.
Abwarten und Tee trinken
Kurz vor der Geburt scheint genau das bei Schwangeren wirklich zu funktionieren. Zumindest, wenn es nach der Erfahrung vieler Hebammen geht. Häufig raten sie Frauen, in den letzten Schwangerschaftswochen regelmäßig Himbeerblättertee zu trinken. Das Allround-Talent soll durch seine gewebeauflockernde Wirkung Beckenmuskulatur lockern und den Körper entschlacken. Zudem soll der Tee die Wehen sanft auslösen und die Geburt insgesamt erleichtern.
Das Wissen um die Wirkung von dem Tee in der Schwangerschaft beruht auf traditionellem Heilkundewissen. In deutschen Arzneibüchern gibt es kein definiertes Anwendungsgebiet für Himbeerblättertee. Er wird vor allem zum Gurgeln bei Entzündungen der Mundschleimhaut oder bei grippalem Infekt eingesetzt. Zudem regt der Tee die Darmtätigkeit an und fördert die Verdauung. Traditionell ist der Einsatz von Himbeerblättertee weit verbreitet und wird als altbewährtes Hausmittel zur Auslösung von Wehen geschätzt. Wissenschaftlich nachgewiesen ist die Wirkung von Himbeerblättertee allerdings nicht.
Woraus besteht Himbeerblättertee?
Bei einem Himbeerblättertee handelt es sich um einen Teeaufguss aus den getrockneten Blättern des Himbeerstrauchs. In der Teemischung sind getrocknete, ganze oder geschnittene Blätter der Himbeere (Rubus idaeus) enthalten. Die Anwendung dieses Tees sei dritthäufigste Empfehlung von Hebammen zur nicht-medikamentösen Stimulation der Wehentätigkeit.
Wie wendet man Himbeerblättertee richtig an?
Der Himbeerblättertee sollte nicht vor der 34. Schwangerschaftswoche getrunken werden. Damit soll eine vorzeitige Öffnung des Muttermundes vermieden werden. Ab der 34. Schwangerschaftswoche bis zur 36. Schwangerschaftswoche kann morgens eine Tasse Tee getrunken werden. In der 37. Schwangerschaftswoche kann die Einnahme des Tees um eine Tasse pro Tag gesteigert werden. In der Endphase angekommen, also in der 39. und 40. Schwangerschaftswoche, darf der Tee-Konsum auf drei Tassen über den Tag verteilt gesteigert werden.
Wie wird der Tee zubereitet?
Sie können die getrockneten Himbeerblätter in der Apotheke, im Reformhaus oder in verschiedenen Bio- und Kräuterläden erwerben.
Zur Zubereitung des Tees einfach 25g getrocknete Himbeerblätter mit 600ml kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen. Ein Teelöffel Himbeerblätter sollte pro Tasse verwendet werden. Optional kann der Tee etwas mit Honig gesüßt werden.
Da keine negative Wirkung bekannt ist, spricht nichts dagegen, zur Geburtsvorbereitung Himbeerblättertee zu trinken. Nehmen Sie den Tee allerdings nicht ohne Rat Ihrer Hebamme oder Ihres Arztes ein und erhöhen Sie die Dosis nicht eigenständig.
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