Gegen Ende der Schwangerschaft haben manche Frauen Hämorrhoiden. Die Angst vor dem Ereignis Geburt in Zusammenhang mit den Hämorrhoiden wurde schon oft bei Frauen bemerkt.
Viele fürchten sich davor, dass die Hämorrhoiden bei der Geburt platzen, noch mehr aufschwellen oder die Pressperiode verhindern können.
Was sind Hämorrhoiden und warum entstehen sie?
Hämorrhoiden sind erweiterte Gefäße im Analbereich, die entweder innen im Bereich des Afterschließmuskels sitzen oder aber auch nach außen ragen. Sie werden durch verschiedene Faktoren bewirkt:
- gefäßauflockernde Wirkung der Schwangerschaftshormone
- Druck der Gebärmutter auf den Beckenboden und die Gefäße
- Verstopfung.
In den meisten Fällen verschwinden die Hämorrhoiden im Wochenbett von selbst.
Was passiert mit den Hämorrhoiden während der Geburt?
Während der Geburt kann es durch den erhöhten Druck im Scheiden – und Afterbereich zu einem Aufschwellen der Hämorrhoiden kommen. Ein Hindernis beim Hinausschieben des Kindes sind Hämorrhoiden jedoch meistens nicht. Auf ein „Power Pressen“ sollten (wie im Prinzip jede Frau) Frauen mit Hämorrhoiden verzichten. Angenehm für viele Frauen ist eine Behandlung mit Eis (Coolpack, etc..) unmittelbar nach der Geburt.
Was kann ich unterstützend während Schwangerschaft und Wochenbett machen?
- Ganz wichtig ist es auf ausgewogene Kost zu achten. Weißbrot und Süßes machen den Stuhl meist sehr fest, und der Toilettengang ist mit Druck und Schmerzen verbunden.
- Keine zu enge Kleidung tragen. Keine String Tangas.
- Nach dem Toilettengang oder auch bei Bedarf können Sie die Hämorrhoiden mit einer Kälteanwendung behandeln. Zum Beispiel ein kaltes Sitzbad nehmen oder aber auch ein tiefgefrorenes Tampon an die Stelle legen. (Achtung: keine zu langen Kältebehandlungen!)
- Auch eine Anwendung mit kühlem Topfen kann hilfreich sein. Hierbei etwas Topfen zwischen zwei Küchentücher geben und auf die Stelle legen. Sobald der Topfen nicht mehr kühlt, kann der Wickel entfernt werden
- Becken und Beine hochlagern
- Bei stark geschwollenen Hämorrhoiden oder starken Schmerzen kann auch unter Arztanordnung eine Salbe verordnet werden.
Autor: Laura Jenewein, Hebamme
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