Einschlaf- und Durchschlafprobleme sind heutzutage ein weit verbreitetes Übel: Reizüberflutung, Stress, ungesunde Lebensweise, nur einige Ursachen, die uns zu schaffen machen. Schlafstörungen in der Schwangerschaft sind geradezu vorprogrammiert. Einige Auslöser können während der gesamten Dauer der Schwangerschaft auftreten, andere zeigen sich eher im ersten, weitere im letzten Drittel. Über alle sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen! Über die häufigsten wollen wir Sie hier informieren.
Gründe für Schlafstörungen in der Schwangerschaft
Zu Anfang der Schwangerschaft macht sich die massive hormonelle Umstellung bemerkbar, insbesondere die Überflutung mit dem weiblichen Fortpflanzungshormon Progesteron. Alles macht mehr Mühe, jede Anstrengung, auch der normale Arbeitstag, wird als besonders ermüdend empfunden. Wenn möglich, wäre tagsüber eine Ruhepause, vielleicht ein kurzes Nickerchen, angebracht; dies allerdings kann abends das Einschlafen erschweren. Doch gilt hier ebenfalls die Devise, unter der die Schwangerschaft stehen sollte: Ruhe bewahren; entspannen! Jede Frau entwickelt ihre eigene Strategie. Die eine bleibt im Bett liegen und ruht sich bewusst aus, andere stehen auf und lesen die Zeitung. Ein Glas warme Milch mit Honig vor dem Einschlafen kann oft helfen.
Was kann noch für Schlafstörungen in der Schwangerschaft verantwortlich sein?
1) Harndrang
Recht früh kann es zu vermehrtem Harndrang kommen, an ein Durchschlafen ist gar nicht zu denken. Versuchen Sie, die Flüssigkeitsaufnahme ab dem späten Nachmittag zu reduzieren! Gegen Morgen stellt sich bei manchen Frauen Übelkeit und/oder Heißhunger ein. Es gibt dagegen pflanzliche und homöopathische Mittel, in manchen Fällen hilft auch Akupunktur.
2) Sodbrennen
Um das lästige Sodbrennen zu verhindern, sollte die Ernährung überdacht werden. Ein besonders unangenehmes Phänomen sind lebhafte Träume, also Alpträume, aus denen man nachts aufschreckt und schwer wieder einschlafen kann. Während der Ausnahmesituation Schwangerschaft hat das Unterbewusstsein mehr zu verarbeiten als zu anderen Zeiten, uneingestandene Sorgen und Ängste kommen hinzu. Es kann oft hilfreich sein, diese Träume aufzuschreiben oder jemandem ausführlich zu erzählen.
3) Schlafposition
Im letzten Drittel der Schwangerschaft ist das Hauptproblem, welches zu Schlafstörungen führt, eine halbwegs bequeme Schlafposition zu finden. Alle Ratgeber empfehlen, auf der linken Seite zu liegen (nicht für längere Zeit auf dem Rücken!). Denn das wirkt sich günstig auf die Versorgung des Fötus aus und erleichtert Ihren Nieren die Arbeit. Bei häufig auftretenden Kreuzschmerzen experimentieren Sie mit vielen Kissen und probieren Sie eventuell ein so genanntes Stillkissen, mit dem Sie den Bauch unterpolstern können. Wadenkrämpfe treten ebenfalls häufig auf, was vor allem durch Magnesiummangel hervorgerufen wird.
Auch Atemnot und Herzklopfen werden durch die Mehrarbeit des Herzens verursacht und können so zu Schlafstörungen in der Schwangerschaft führen. In manchen Fällen hilft ein Baldrian- oder Kamillentee über diese beunruhigenden Erscheinungen hinweg.
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