Als Wehen werden Muskelkontraktionen der Gebärmutterbezeichnet die vor, während und nach der Geburt auftreten. Bei einer natürlichen Geburt sind Wehen essentiell um den Geburtsvorgang, also die Austreibung des Kindes voranzutreiben. Das Empfinden und die Intensität der Wehen sind von Frau zu Frau und von Schwangerschaft zu Schwangerschaft individuell und verschieden. Auch die Dauer der Wehen ist verschieden. Eine Frau, die ihr erstes Kind erwartet liegt im Regelfall etwa 12 – 24 Stunden in den Wehen. Erfahrungen von Müttern, Hebammen und Ärzten zeigen, dass die Zeitspanne der Wehen und Geburt mit jedem weiteren Kind abnimmt und weniger anstrengend verläuft.
Wehen sind im Allgemeinen bereits einige Wochen vor der eigentlichen Geburt wahrzunehmen. Damit sollte man bewusst umgehen und den Vorgang genau beobachten. Denn es kann sich hierbei sowohl um harmlose Übungswehen handeln, aber auch um vorzeitige Wehen, die im schlimmsten Fall zu einer Frühgeburt des Kindes führen können. Jedoch ist die Abgrenzung beider besonders für eine erstgebärende nicht leicht.
Übungswehen kündigen die Geburt an
Die harmlosen Übungswehen, werden auch als Braxton-Hicks-Kontraktionen bezeichnet und sind ein Indiz dafür, dass sich die Gebärmutter auf die Geburt des Kindes vorbereitet. Sie sind teilweise schon ab der 25. Schwangerschaftswoche zu beobachten. Bei dieser Form von Wehen spannt sich die Muskulatur an und der Bauch wird hart. Das ist absolut normal. Und auch das Baby wird durch diese Form der Wehen auf die bevorstehende Geburt vorbereitet. Werden die Übungswehen jedoch durch starke Schmerzen begleitet und dauern länger als eine Minute an, sollte eine Schwangere jedoch ihren Arzt aufsuchen um sicher gehen zu können, dass keine Komplikationen vorliegen.
Vorzeitige Wehen
Vorzeitige Wehen erkennt man oftmals an starken Schmerzen, Blutungen und Wehentätigkeit bevor das Baby eigentlich ausgereift ist. Kommt es zu vorzeitigen Wehen, droht die Gefahr einer Früh- oder Fehlgeburt, daher sollte man auf jeden Fall den behandelnden Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Die Gründe, die zu vorzeitigen Wehen führen können sehr verschieden sein. Stress, Überanstrengung oder eine Infektionen. Vorzeitige Wehen werden entweder Medikamentös, zum Beispiel durch die Gabe von Magnesium behandelt oder durch die strikte Verordnung von Schonung und Ruhe. Und dies gewährleisten zu können, müssen einige Frauen die Zeit bis zur Geburt im Krankenhaus verbringen und stetig kontrolliert werden zu können.
Senkwehen
In der nächsten Phase kommt es zu den Senkwehen, etwa in drei bis vier Wochen vor der eigentlichen Geburt. Dabei senkt sich das Baby ab und rutscht langsam in das Becken hinein. Da sich in Folge dessen auch die Form des Bauches verändert, ist diese Phase auch äußerlich erkennbar. Senkwehen treten in sehr unregelmäßigen Abständen auf und werden teils durch ein Ziehen im Rücken begleitet.
Sobald die eigentliche Geburt kurz bevorsteht, kommt es zu regelmäßigen Wehen. Ihre Intensität und Häufigkeit nimmt stetig zu. Diese Wehen werden als Eröffnungswehen bezeichnet und dienen dazu den Muttermund zu öffnen. Um ein Kind auf natürlichem Weg gebären zu können, muss sich der Muttermund im Laufe der Wehentätigkeit auf neun bis zehn Zentimeter öffnen.
Presswehen
Die letzte Phase der Geburt ist durch die Presswehnen gekennzeichnet. Ist der Kopf noch nicht zu sehen, sollten diese veratmet werden, die Techniken dazu lernt man im Geburtsvorbereitungskurs, da es sonst zu Verletzungen im Vaginal- oder Darmbereich kommen kann. Sobald jedoch der Kopf zu sehen ist, werden diese starken und intensiven Wehen genutzt um das Baby allmählich durch den Geburtskanal aus dem Körper herauszuschieben. Dabei sind insgesamt etwa 15 Zentimeter zu überwinden. Auch nachdem die Geburt abgeschlossen ist und eine Frau ihr Baby schon in den Armen hält kommt es noch zu Wehen. Den Nachwehen, auch diese können recht schmerzhaft sein und sind besonders während des Stillens zu beobachten. Auch wenn sie unangenehm sind, sind sie sehr wichtig, denn sie tragen dazu bei, dass sich die Gebärmutter zurückbildet und innere, leichte Blutungen gestillt werden.
Autor: Redaktion/Diana
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