Die Hormonspirale ist eine mechanische Barriere, die Hormone abgibt und somit wiederum zum breiten Spektrum der hormonellen Verhütungsmittel zählt. Sie ähnelt in ihrer Form der normalen Kupferspirale und anstatt eines Kupferdrahtes, enthält sie einen Schaft, der mit einem Hormonzylinder umhüllt ist. Sie wird ebenfalls direkt in die Gebärmutter eingelegt und kann dort 5 Jahre lang bleiben. Aus dem Hormondepot werden laufend geringste Mengen eines, dem Gelbkörperhormon ähnlichen, Gestagens direkt in die Gebärmutterhöhle abgegeben. Der Eisprung wird dabei allerdings nicht gehemmt und der natürliche Zyklus bleibt so erhalten.
Die Hormonspirale wirkt auf dreifache Art und Weise:
Der Schleimpfropf verdickt sich, Spermien werden zusätzlich in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt aufgrund der Freisetzung des Hormons, und die monatliche Blutung wird in ihrer Stärke vermindert.
Die Hormonspirale gilt als zuverlässig, das heißt, dass etwa 1 bis 2 Frauen von 1.000 schwanger werden. Sollten Sie mit dieser Art der Verhütung liebäugeln, so wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin zuerst eine eingehende Untersuchung vornehmen und ein informatives Beratungsgespräch mit Ihnen führen, bevor die Einlage der Spirale während der ausklingenden Monatsblutung erfolgt. Denken Sie auch daran, dass die Lage der Spirale regelmäßig untersucht werden muss. Das geschieht mittels Ultraschall, etwa alle 6 bis 12 Monate, wobei diese in der Anfangszeit häufiger erfolgen. Die Möglichkeit wieder schwanger zu werden besteht sofort nach Entfernen der Hormonspirale, wiederum durch Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Wenn Sie bestehende Lebererkrankungen oder -Tumore haben oder beispielsweise an Entzündungen im unteren Genitaltrakt, der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses leiden sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen vorweisen, dann sollten Sie sich für ein alternatives Verhütungsmittel entscheiden – hier ist die Hormonspirale nicht geeignet. Neben Vorteilen wie wesentlich geringeren Monatsblutungen, die teils bei etwa 30 Prozent aller Frauen ohnehin ausbleiben, oder auch durch die Behebung des Eisenmangels durch die geringer werdenden Blutungen sowie dem damit verbundenen größeren Wohlbefinden, hat die Hormonspirale leider auch ein paar Nebenwirkungen auf die Frau gut und gerne verzichten kann. Dazu gehören Akne, depressive Verstimmungen oder Brustspannen, welche jedoch eher seltener vorkommen. Aber auch Rücken- und Bauchschmerzen sowie gelegentliche Verletzungen der Gebärmutterwand können durchaus vorkommen.
Fazit: Dass man 5 Jahre keinen Gedanken an die Verhütung „verschwenden“ muss, mag sicherlich ein Vorteil sein, fraglich ist aber, ob Frau den Preis (die Hormonspirale kosten € 300,- bis € 450,-) für „lediglich“ unbeschwerten Sex bezahlen will, ist die andere Frage! Sei es wie es sei, dennoch ein kompetentes Verhütungsmittel, welches durchaus seine Vorteile hat!
Autor: Redaktion/Katrin
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