Wie stehen die Chancen auf eine Frühgeburt
Eine der größten Ängste, die werdende Mütter durchleben, ist, dass ihr Baby zu früh zur Welt kommen könnte. Welche Gründe es für eine Frühgeburt geben kann, verraten wir Ihnen heute.
Infektionen häufigstes Risiko
Auch wenn in den meisten Fällen nicht mit hundertprozentiger Sicherheit gesagt werden kann, was die Frühgeburt ausgelöst hat, zählen Infektionen, gerade im vaginalen Bereich zu den häufigsten Ursachen. Nisten sich Keime in der Scheide und im Geburtskanal ein, produzieren Sie dabei denselben Stoff, den Ihr Körper produziert, um die Geburt einzuleiten. Eine Infektion ist also für den Körper die Imitation einer Geburt. Kontrollieren Sie daher regelmäßig den pH-Wert Ihrer Scheide! In der Apotheke erhalten Sie dafür vorgesehene Handschuhe.
Auch Harnwegsinfektionen bergen ein Risiko für eine Frühgeburt. Daher wird routinemäßig Ihr Urin bei jeder Vorsorgeuntersuchung kontrolliert.
Plazentainsuffizienz
Gerade mit fortschreitender Schwangerschaft wird die Plazenta, also der Mutterkuchen, auf eine harte Probe gestellt. Je größer und kräftiger Ihr Kind desto mehr muss die Plazenta es mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen.
Eine Plazentainsuffizienz kann zur Folge haben, dass Ihr Kind unterentwickelt ist und eine Frühgeburt auslöst. Ein gesunder Lebensstil und kein Rauchen, weder aktiv noch passiv, während der Schwangerschaft hilft Ihrer Plazenta seine Aufgabe ordnungsgemäß zu erfüllen. Liegt trotz allen Vorsichtsmaßnahmen eine Plazentainsuffizienz vor, wird die Geburt meist eingeleitet, da Ihr Baby im Inkubator besser versorgt werden kann.
Stress und Frühgeburt
Egal ob Sie während der Schwangerschaft physischem oder psychischem Stress ausgesetzt sind, er tut weder Ihnen noch Ihrem Baby gut und kann zur Frühgeburt führen. Eine Schwangerschaft an sich führt Ihren Körper bereits an seine Leistungsgrenzen. Belasten Ihren Körper auch noch Umweltfaktoren wie Beruf, Familie, ungesunder Lebensstil oder finanzielle Probleme, kann es zu viel Belastung sein und Ihr Körper bricht die Schwangerschaft vorzeitig ab, zum Beispiel in Form einer Frühgeburt.
In manchen Berufssparten ist das Freistellen von der Arbeit eine der ersten Maßnahmen, sobald eine Schwangerschaft bekannt ist. Sie sollten sich erkundigen, wie die gesetzliche Regelung für Ihren Beruf in Sachen Mutterschutz lautet. Meist dürfen auch gewisse Tätigkeiten nicht mehr ausgeübt werden um eine Schwangere vor zu viel Stress zu schützen.
Privat sollten Sie es ebenfalls ruhig angehen und Ihrem Körper viel Ruhe und Erholung gönnen, sobald Sie von der Schwangerschaft erfahren. „Ich bin schwanger und nicht krank“ ist zwar eine richtige Aussage, doch während der Schwangerschaft möchten Sie doch ganz bestimmt nicht krank werden, oder? Und Ihr Körper ist für Krankheiten während der Schwangerschaft besonders anfällig.
Plagen Sie Sorgen, wie Familien-, Beziehungs- oder finanzielle Probleme, sollten Sie versuchen diese rasch und effizient zu lösen oder einen Weg finden, den daraus resultierenden Stress so gut wie möglich abzubauen. Tägliche Spaziergänge in der Natur bei mäßigem Tempo können helfen. Auch Meditation und Atemübungen bringen Sie in ein seelisches Gleichgewicht.
Diabetes erhöht das Risiko einer Frühgeburt
Sind Sie bereits vor der Schwangerschaft zuckerkrank, jedoch gut eingestellt, erhöht dieser Umstand die Gefahr einer Frühgeburt kaum noch. Anders sieht es aus, wenn Diabetes noch nicht diagnostiziert wurde oder im Zuge der Schwangerschaft erst auftritt. Ihr Arzt wird diesbezüglich regelmäßig Tests machen.
Kurz aufeinander folgende Schwangerschaften
Planen Sie Kinder mit nur wenig Altersunterschied oder werden Sie ungewollt kurz nach einer Schwangerschaft wieder schwanger, liegt ein erhöhtes Risiko einer Frühgeburt vor. Ihr Körper hatte noch nicht genug Zeit um die vorangegangene Schwangerschaft zu verarbeiten. Außerdem befinden Sie sich in erhöhtem Stresszustand, da Sie noch in der Selbstfindungsphase als Mutter sind.
Mehrlingsgeburten
Erwarten Sie Zwillinge oder Mehrlinge liegt das Risiko einer Frühgeburt höher als bei einer Einlingsschwangerschaft.
Autor: Redaktion/Kerstin
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