Wenn der am Anfang der Schwangerschaft berechnete Geburtstermin zum Greifen nahe gerückt ist, spüren viele werdende Mamis eine neue Ungewissheit: Schließlich bestimmen in den meisten Fällen ja die Babys, wann es wirklich losgeht.
Blasensprung
In den meisten Fällen platzt die Fruchtblase während der Geburt. Bei etwa jeder zehnten Frau „springt“ die Blase aber, bevor die Wehen einsetzen. Dieser vorzeitige Blasensprung ist ein sicherer Indikator, dass das Baby den Landeanflug auf die Erde startet. Bei einem Blasensprung tritt – oft überraschend – Fruchtwasser aus. Das Fruchtwasser ist heller als Urin, der Abgang ist nicht aufzuhalten. Wenn Sie einen Blasensprung haben, ist es fix: Die Geburt beginnt, Sie werden Ihr Baby in einigen Stunden in den Arm nehmen können.
- Wenn Sie einen Blasensprung haben und sich der Kopf Ihres Babys bei der letzten Untersuchung bereits im Becken befunden hat, können Sie in aller Ruhe ins Krankenhaus fahren. In diesem Fall müssen Sie auch nicht auf eine waagrechte Lage achten.
- Waagrechte Lage? Die waagrechte Lage ist dann notwendig, wenn Sie einen Blasensprung haben und der Kopf Ihres Babys noch nicht vollständig im Becken „angedockt“ hat. Waagrecht hinlegen sollten Sie sich auch dann, wenn große Fruchtwassermengen schwallartig austreten.
Wehen
Ein eindeutiges Signal für die unmittelbar bevorstehende Geburt wäre das Einsetzen von Wehen – wenn da nicht die Vorwehen wären, die viele Frauen in den Wochen vor der Geburt immer wieder spüren. Mit den Vorwehen übt der Körper für den „Tag X“ – die längs und quer angeordneten Muskeln der Gebärmutter ziehen sich zusammen und bauen so die nötige Schubkraft auf, um das Baby an seinem Geburtstag hinauszupressen. Oft fühlen sich die ersten Geburtswehen nicht anders als die Vorwehen an.
- Wie fühlt sich eine Wehe an? Es zieht im Rücken und im Unterleib, der Bauch wird hart. Manche Frauen spüren Wehen auch in der Leiste, in der Scheide oder in den Beinen.
- Wie erkenne ich eine Geburtswehe? Legen Sie sich in die Badewanne. Wenn die Wehen im warmen Wasser aufhören, waren es Vorwehen. Wenn die Wehen gleich bleiben oder stärker werden, handelt es sich um Geburtswehen – Sie werden Ihr Baby in den nächsten Stunden zum ersten Mal umarmen können.
- Wenn Sie Wehen spüren. Müssen Sie nicht sofort ins Spital fahren. Wenn Sie zum Beispiel in der Nacht leichte Wehen bekommen, sollten Sie versuchen, weiterzuschlafen. Solange die Wehen unregelmäßig kommen, können Sie zu Hause bleiben, den Klinikkoffer checken oder etwas Leckeres essen. Tanken Sie Ruhe und Kraft – beides werden Sie am nächsten Tag gut brauchen können.
Wann muss ich ins Spital fahren?
- Bei Blutungen,
- bei schmerzhaften, andauernden Kontraktionen oder Schmerzen in der Gebärmutter,
- bei einem Blasensprung sollten Sie ins Spital fahren, beziehungsweise bei einer Hausgeburt die Hebamme verständigen.
Meistens vergehen zwischen den ersten Geburtsanzeichen und dem tatsächlichen Geburtstermin viele Stunden. Bewahren Sie die Ruhe, essen Sie etwas Gutes – meistens gibt es keinen Grund, mit Blaulicht und Sirene in die Klinik zu rasen. Zuhause ist es gemütlicher, und mit jeder unnötigen Stunde, die Sie im Spital verbringen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es zum Einsatz wehenfördernder Mittel oder zum Kaiserschnitt kommt.
Tipp:
Speichern Sie folgende Telefonnummern in Ihr Handy ein oder legen Sie einen Zettel mit diesen Nummern neben Ihr Festnetztelefon:
- Ihr Gynäkologe
- Ihr Spital
- Krankentransport
- gegebenenfalls Ihre Wahlhebamme
Autor: BabyExpress
Fotocredit: apichart sripa; antoniodiaz/Shutterstock.com