Es ist bekannt, das Frauen während der Schwangerschaft Beschwerden zeigen, welche aufgrund der körperlichen Veränderungen auftreten. Aber auch manche werdenden Väter klagen über Symptome wie Übelkeit am Morgen, Sodbrennen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit oder Stimmungsschwankungen. Aber was hat es damit auf sich?
Was ist das Couvade-Syndrom?
Die oben genannten Symptome werden in der Forschung oft als „Couvade-Syndrom“ bezeichnet. Der Begriff „Couvade“ stammt aus der Völkerkunde und bezeichnet Rituale traditioneller Kulturen, mit denen sich werdende Väter auf die Geburt ihres Kindes einstimmen. Damit soll die Beziehung des Vaters zum Kind unterstrichen werden. In der Psychologie wurde der Begriff „Couvade“ von den Forschern übernommen, um damit das Syndrom einer „Co-Schwangerschaft“ zu bezeichnen.
Die Co-Schwangerschaft beim Mann
In einigen Fällen wirkt sich die Vaterrolle und die Auseinandersetzung mit der Schwangerschaft der Partnerin so stark auf den Mann aus, dass er selbst Anzeichen einer Schwangerschaft an sich bemerkt. Das kann die Morgen-Übelkeit sein, ein runder Bauch oder Schwindelanfälle am Tag. Einige Studien gehen davon aus, dass sogar jeder zehnte werdende Papa davon betroffen ist.
Mögliche Ursachen des Couvade-Syndroms
Man geht davon aus, dass sich stark empathisch veranlagte Männer, die sich während der Schwangerschaft gedanklich mit der Situation ihrer schwangeren Partnerin identifizieren, häufig Anzeichen des Couvade-Syndroms zeigen. Dadurch entwickeln sie eine Art Parallelschwangerschaft. Das kann teilweise in so starkem Maße erfolgen, dass auch Kritiker das Couvade-Syndrom schlecht bestreiten können.
Allerdings sind die grundlegenden Ursachen für die Entstehung eines Couvade-Syndroms unter Psychologen umstritten. Es gibt viele verschiedenen Thesen, warum es zum Couvade-Syndrom beim Mann kommt.
Keine Geburtsvorbereitungskurse
Aufgrund der intensiven Identifikation mit der Rolle als „Schwangerer Mann“ raten viele Psychologen, die sich mit dem Thema beschäftigen, betroffenen Männern davon ab, an Geburtsvorbereitungskursen teilzunehmen. Denn diese können unter Umständen die Symptome und die Verunsicherung bei Männern verstärken. Die Kurse können in einigen Fällen auch Auslöser eines Couvade-Syndroms sein.
Ist eine Behandlung notwendig?
Solange keine ernsthafte psychologische Grunderkrankung, wie z.B. eine Depression oder eine Angststörung vorliegt, ist eine psychotherapeutische Behandlung nicht notwendig.
Fazit: Erleben Sie die Schwangerschaft gemeinsam
Manchen Männern hilft es, sich mit anderen jungen und werdenden Vätern auszutauschen, um über ihre Erfahrungen und Ängste zu sprechen.
Aber auch die Partnerin kann einiges tun, um ihrem Liebsten zumindest einen Teil seiner Sorgen zu nehmen. Lassen Sie Ihren Mann an der Schwangerschaft teilhaben, sprechen Sie mit ihm über das Kind und lassen Sie ihn über den immer größer werdenen Bauch streicheln.
Quelle: www.gesundheit.gv.at
Fotocredit: Kuznetcov_Konstantin/Shutterstock.com
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