dammverletzung

Dammverletzungen durch die Geburt

Zu den Dammverletzungen, die während einer Geburt auftreten können, zählen die Dammrisse und die Dammschnitte. Zu den kleinen Verletzungen zählen die Dammrisse 1. Grades, welche manchmal lediglich eine Schleimhautverletzung darstellen und im Einzelfall nicht einmal genäht werden müssen. Diese Verletzungen sind häufig, machen aber in der Regel keine Probleme im Wochenbett und in den weiteren Lebensabschnitten der Frau.

 

Wann muss eine Dammverletzung operativ saniert werden?

Dammschnitte und Dammrisse 2. Grades müssen nach der Geburt genäht werden. Dabei wird ein selbstauflösendes Fadenmaterial verwendet. Die Beckenbodenmuskulatur wird bis zur Mitte des Dammes durch den kindlichen Kopf durchtrennt, bzw. beim Schnitt, rechts-seitlich durchgeschnitten. Der Dammriss 3. und in der Literatur auch noch als Dammriss 4. Grades, unterteilt, stellt eine schwere geburtshilfliche Komplikation dar. Dabei reißt der Damm bis über die Hälfte des Dammes Richtung After, bzw. reißt sogar in den Afterschließmuskel hinein. Diese Dammverletzungen müssen operativ saniert werden. Dabei ist es wichtig, bei den Frauen im Wochenbett die Funktion des Afterschließmuskels zu prüfen, um den Verschluss für den Darm zu gewährleisten. Nicht selten ist dann eine Rekonstruktion des Afterschließmuskels notwendig, was bei einer neuerlichen Geburt einen Kaiserschnitt unumgänglich macht.

Dammrisse 3. und 4. Grades sind heutzutage löblicherweise relativ selten anzutreffen, da hier meist, nach guter Befundung des Dammes durch die Hebamme, rechtzeitig der Damm mit einem Dammschnitt zur rechten Seite entlastet wird. Der Dammschnitt verhindert in diesem Fall das Reißen an der Sollbruchstelle mittig am Damm Richtung After.

 

Wie beuge ich Dammverletzungen am besten vor?

Als beste Prävention von Dammverletzungen werden in der Fachliteratur die beckenboden-schonende Gebärstellung, die Geburt im Wasser, die Anleitung zum Schieben statt zum Pressen und bei bestehenden Narben, das sorgfältige Vorbereiten des Dammes mit Narbenmassage vor der Geburt mit Damm-Massageöl bzw. Narbenöl, empfohlen. Manche Hebammen sind wahre Künstlerinnen auch während der Geburt und helfen mit Kaffee-Kompressen, den Damm elastisch zu halten und beugen so einer Dammverletzung vor.

 

Autor: Monika Siller

Fotocredit: Billion Photos/Shutterstock.com

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