Der Begriff der „Damm-Massage“ ist fast jeder Schwangeren ein Begriff. Allerdings konnte wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden, dass das konsequente Durchführen der Dammmassage in der Schwangerschaft Damm-Verletzungen verhindert. Auch gibt es keine Standardisierung in der Durchführung der Damm-Massage. Trotzdem ist es eine sehr gute Möglichkeit, in der Schwangerschaft, Kontakt mit der Region des Dammes zu bekommen, um im wahrsten Sinn des Wortes, begreifen zu können, wo und wie dann Geburt geschehen wird.
Um die Damm-Massage erklären zu können, ist es notwendig, sich der Region zuerst bewusst zu werden. Als „Damm“ wird anatomisch der Bereich zwischen Scheide und After bezeichnet, welcher vor allem von Bindegewebe gebildet wird. Aus allen Schichten des Beckenbodens strahlen Muskelanteile in den Damm ein.
Damm-Massage gegen Verletzungen am Damm bei der Geburt
Bei der Geburt, insbesondere der Geburt in Rückenlage, kommt beim Durchtritt des kindlichen Kopfes, auf diese Region sehr große Spannung. Die Hebamme versucht dann, mit dem „Dammschutz“, den sie mit ihrer Hand durchführt, und dem Regulieren der Geschwindigkeit, mit der der kindliche Kopf aus dem Geburtskanal austritt, Verletzungen am Damm zu verhindern. Manche Hebammen berichten auch von guten Ergebnissen durch die Verwendung von Kaffeekompressen, die sie während der Geburt auf den Damm applizieren.
Realistischer Weise sollte man allerdings bemerken, dass nicht jede Beckenbodenmuskulatur gleich elastisch, nicht jede Scheidenöffnung gleich groß und nicht jeder kindliche Kopf den gleichen Umfang zeigt. Auch sind es manchmal kindliche Parameter, die einen Dammschnitt oder Dammriss „verlangen“, damit der Kopf des Kindes schneller geboren werden kann.
Wie wird eine Damm-Massage durchgeführt?
Um die Dammmassage durchzuführen, ist es günstig, mit einem Spiegel zu arbeiten. Die Durchführung geht im Sitzen oder im Stehen, mit einem Bein etwas erhöht aufgestellt, am besten. Man benetzt den Zeigefinger mit 1 – 2 Tröpfchen Damm-Massageöl und geht mit dem Daumen etwas in die Scheide ein, der Zeigefinger bleibt außen, sodass man den Damm zwischen Daumen und Zeigefinger „hält“. Dann dehnt man das Gewebe vorsichtig nach außen. Ich empfehle aufgrund der Schleimhautverträglichkeit, wie oben bereits erwähnt, am liebsten das „Original Ingeborg-Stadelmann-Damm-Massageöl“, bzw. ein einfaches fettes, natives Öl ohne Zusätze. Die Massage kann einige Minuten dauern und täglich durchgeführt werden, kann aber auch z.B nur am Wochenende gemacht werden; hier gibt es keine Untersuchungen darüber, wie oft und wie lange dies geschehen sollte. Entscheidend ist in jedem Fall, dass außer einer angenehmen Wärme, kein Brennen oder Jucken oder eine allergische Reaktion ausgelöst werden. In diesen Fällen ist unbedingt gynäkologischer Rat einzuholen.
Autor: Monika Siller
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