Coitus interruptus

Coitus interruptus als Verhütungsmethode

Coitus interruptus oder auch „aufpassen“ genannt, zählt zu den ältesten, aber durchaus auch heute noch verbreiteten Methoden sich vor einer Schwangerschaft beim Geschlechtsverkehr zu „schützen“. Beim Coitus interruptus zieht der Mann kurz vor der Ejakulation den Penis aus der Scheide und ejakuliert außerhalb. Die Hauptmenge der Samenflüssigkeit gelangt so nicht in die Vagina, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden verringert. Aber wie eben gesagt: verringert und nicht verhindert. Obwohl die Methode sehr weit verbreitet ist, zählt sie zu den unsichersten Methoden der Verhütung und fordert außerdem sehr viel Kontrolle und Konzentration für den Mann, was dann meist für beide Partner nicht befriedigend ist.

 

Coitus interruptus – eine unsichere Verhütungsmethode

In Zahlen heißt dass, dass jährlich etwa 10 bis 30% aller Frauen, die diese Methode anwenden schwanger werden, ohne dies zu beabsichtigen. Die Erklärung liegt darin, dass bereits vor der Ejakulation geringe Mengen an Sekret aus den Cowperschen Drüsen und der Prostata, aus dem Harnleiter austreten, die natürlich auch Samen enthalten. Ob diese geringen Mengen an Spermien bereits zur Befruchtung ausreichen, ist nach wie vor umstritten, jedoch kommt es mit allergrößter Wahrscheinlichkeit bei einem zweiten Geschlechtsverkehr, kurze Zeit nach dem ersten, zu einer Befruchtung, da sich von dem ersten Samenerguss noch Samenzellen in der Harnröhre befinden. Den größten Unsicherheitsfaktor bei dieser Verhütungsmethode stellt jedoch die vorzeitige Entleerung von Samenflüssigkeit, mangels fehlender Beherrschung des Mannes, dar.

 

Coitus interruptus

 

Zusätzlich ist diese Verhütungsmethode auch bei Psychologen sehr umstritten: Der Mann benötigt immense Willenskraft zu einem Zeitpunkt eine Unterbrechung herbeizuführen, wo er unmittelbar vor und während des Orgasmus ist. Laut Freud ist der häufige Coitus interruptus möglicherweise für das Auftreten von Angstneurosen verantwortlich. Auch die katholische Kirche verurteilt den Coitus interruptus, mit dem Hinweis auf Onan, der sich von der gesetzlichen Pflicht befreien wollte, die Frau seines toten Bruders zu schwängern und ihren Kindern das Erbteil des Bruders zu übergeben.

 

Fazit: Sie sollten diese umstrittene Verhütungsmethode nur dann anwenden, wenn für Sie im Falle einer Schwangerschaft keine Welt zusammenstürzt und wenn Sie aus welchen Gründen auch immer, keine andere Möglichkeit haben zu verhüten. Der Coitus interruptus sollte eigentlich eine Notfall–Verhütung sein, die sehr mit Vorsicht zu „genießen“ ist.

 

Autor: Redaktion/Katrin

Fotocredit: Dean Drobot, LightField Studios /Shutterstock.com

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