Dass diverse Umwelteinflüsse zu Fehlbildungen des Fötus führen können, ist ja weitestgehend bekannt. Dazu zählen nicht nur Strahlung, Nikotin, Drogen und diverse Medikamente, sondern auch Chemikalien. Hier hängt es aber von sehr vielen Faktoren ab, wie giftig oder schädlich eine Substanz nun ist. Hinzu kommt, dass das Risiko bei einer länger andauernden Belastung höher ist, als bei wiederkehrenden kurzfristigen Kontakten. Es hängt natürlich auch davon ab, wie hoch die Menge an Chemikalien ist, der Sie ausgesetzt sind, in welcher Phase der Schwangerschaft Sie sich befinden, auf welche Weise Sie mit der Substanz in Kontakt gekommen sind und nicht zuletzt, auch von Ihrer genetischen Veranlagung.
Während der Einfluss von Drogen und Infektionen auf die Schwangerschaft mittlerweile sehr gut erforscht ist, ist es bisher weitgehend unbekannt, welche Wirkung die meisten Chemikalien auf den sich entwickelnden Fötus haben. Dies gestaltet sich auch deshalb so schwierig, weil es eine große Anzahl von Chemikalien gibt und es sehr wahrscheinlich kaum möglich sein wird, jede einzelne Substanz auf deren Wirkung in der Schwangerschaft zu überprüfen. Falls Sie jedoch wissen, dass Sie regelmäßig, etwa im Berufsleben, in Kontakt mit bestimmten Chemikalien kommen, sollten Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über die Gefährlichkeit dieser Stoffe beraten lassen.
Vermeiden Sie den Kontakt mit Chemikalien während der Schwangerschaft
Grundsätzlich sollten Sie in der Schwangerschaft versuchen, so gut es geht, generell alle Arten von Chemikalien zu vermeiden. Sie können natürlich unmöglich während der gesamten Schwangerschaft in einer Art sterilen Blase leben, aber einige Vorsichtsmaßnahmen helfen dabei, Sie und Ihr Baby vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Vermeiden Sie beispielsweise den Kontakt mit Blei und Quecksilber. Sie könnten mit Blei in Berührung kommen, wenn Sie sich beruflich oder in der Freizeit mit der Herstellung von Keramik oder Schmuck, Drucktechnik oder Elektronik beschäftigen. Auch wenn Sie Ihre Wohnung renovieren, können beim Ablösen alter Farbe geringe Bleimengen freigesetzt werden. Meiden Sie also solche Aktivitäten während der Schwangerschaft oder geben Sie sie vertrauensvoll an Ihren Partner weiter.
Des Weiteren können Sie mit Blei in Kontakt kommen, wenn Sie verschmutztes Wasser trinken oder Ihre Wasserrohre so veraltet sind, dass darüber Blei ins Trinkwasser gelangen kann. Lassen Sie am besten den Wasserhahn eine Weile laufen, bevor Sie sich ein Gläschen davon gönnen. Über die Wirkung der großen Vielzahl an Chemikalien in Haushaltsmitteln ist bisher wenig bekannt. Tragen Sie vorsichtshalber Handschuhe, wenn Sie diese benutzen. Besonders der direkte Kontakt mit Mitteln, die streng riechen oder deren Packung mit Warnhinweisen versehen ist, sollte vermieden werden. Verwenden Sie möglichst keine Pestizide, Fungizide und Insektengifte. Um möglichst wenig Dämpfe einzuatmen, sollten Sie beim Gebrauch die Fenster öffnen und keine Produkte in Sprühdosen kaufen, vielleicht sogar einen Mundschutz tragen.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, ist es auf jeden Fall ratsam, so wenig wie möglich mit diversen chemischen Substanzen in Verbindung zu kommen – und achten sie darauf, dass Sie keinen vergifteten Fisch essen – denn auch diese enthalten Quecksilber, vor allem dann, wenn Sie am Ende der Nahrungskette stehen.
Autor: Redaktion/Katrin
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