Services
Urlaub in der Schwangerschaft – darauf sollten Sie achten!
Viele Paare möchten die Zeit zwischen erstem und dritten Trimester, wenn die ersten Unpässlichkeiten überstanden und die nächsten noch ein Stück weit entfernt liegen, noch einmal auf besondere Weise genießen und eventuell eine Reise unternehmen. Für manche Frauen, die schon vor ihrer Schwangerschaft weniger gern gereist sind, ist etwa ein Ausflug in die nächstgelegene Therme eine angenehme Abwechslung. Andere freuen sich auf einen Städtetrip oder es zieht sie weiter in die Ferne.
Dieser letzte Urlaub, bevor das ersehnte Baby auf der Welt ist, wird auch als „Babymoon“ – in Anlehnung an „Honeymoon“ – bezeichnet.
Grundsätzlich gibt es bei einer Reise in der Schwangerschaft einiges zu beachten, damit einem vergnüglichen und erholsamen Urlaub nichts im Wege steht. Auf der Checkliste Urlaub in der Schwangerschaft sind die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst.
Timing
Grundsätzlich wird von einer Flugreise ab der 36. Schwangerschaftswoche dringend abgeraten. Ideal ist eine Reise im zweiten Trimester, also zwischen der 14. und 27. Schwangerschaftswoche, da dann die anfangs auftretende Morgenübelkeit vorüber ist und etwa die im dritten Trimester beginnende ständige Müdigkeit noch nicht einsetzt. Aus Sicherheitsgründen sollte eine schwangere Frau nicht alleine reisen.
Es wird empfohlen, vor allem in der Schwangerschaft eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen, falls es vorab zu Komplikationen kommen sollte.
Reiseimpfungen und Meinung des behandelnden Arztes
Wichtig ist zuallererst einmal, an E-Card, Auslandskrankenschein und Mutter-Kind-Pass zu denken.
In Bezug auf erforderliche Schutzimpfungen sollte man unbedingt einen Arzt konsultieren. Dieser wird entscheiden, welche Impfungen vonnöten sind und trotz Schwangerschaft verabreicht werden können. Viele Schutzimpfungen sind für schwangere Frauen jedoch nicht geeignet. Bei der Wahl der Urlaubsdestination sollte daher unbedingt berücksichtigt werden, welche Impfempfehlungen vorliegen.
Grundsätzlich gilt, dass ein Urlaub in der Schwangerschaft stressfrei, erholsam und ungefährlich sein soll. Deshalb, aber auch wegen fehlender medizinischer Infrastruktur sollten Reisen in ferne, exotische Länder vermieden werden.
Anreise
Unabhängig von der gewählten Anreiseart sollte darauf geachtet werden, dass diese möglichst stressfrei und angenehm verläuft. Außerdem sollte man bei der Urlaubsplanung auf möglichst kurze Anreisezeiten achten. Vor allem bei Autofahrten sollten stets ausreichend Pausen eingelegt und Möglichkeiten zur Entspannung eingeplant werden.
Für die Wahl einer Flugreise spricht das Zurücklegen langer Strecken in vergleichsweiser kurzer Zeit. Entschließt man sich zu einer Flugreise, ist es unbedingt erforderlich, sich von seinem behandelnden Gynäkologen auf seine Reisetauglichkeit untersuchen zu lassen. Weiters sollte man sich informieren, bis zu welcher Schwangerschaftswoche die gewünschte Fluggesellschaft schwangere Frauen mitnimmt (meist bis zur 32., maximal bis zur 36. Schwangerschaftswoche). Einige Airlines verlangen sogar ein ärztliches Attest, das der schwangeren Frau Flugtauglichkeit bescheinigt.
Falls diesbezüglich Bedenken bestehen sollten, ist es hilfreich zu wissen, dass für Schwangere und ihr ungeborenes Kind die Sicherheitsschleusen am Flughafen unbedenklich sind.
Es ist von Vorteil, im Flugzeug einen Platz am Gang zu buchen, da man so einfacher aufstehen und sich die Beine vertreten kann. Um das Thromboserisiko zu verringern, empfiehlt es sich, möglichst viel Bewegung zu machen. Es ist generell ratsam, die Füße so oft als möglich hoch zu lagern und gegebenenfalls auf Kompressionsstrümpfe bzw. Stützstrümpfe zurückzugreifen, um die Venen zu entlasten.
Entscheidet man sich für eine Anreise mit dem Auto, ist man flexibler, was Anreisezeit und Pausengestaltung betrifft. Auch bei (langen) Autofahrten gilt: Auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten und sich nach Möglichkeit regelmäßig die Beine vertreten. Zudem sollte man darauf achten, dass während der Fahrt der Gurt richtig sitzt.
Während der Reise sollte man unbedingt auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr – mindestens zwei bis drei Liter, am besten Wasser und ungesüßte Tees – und ausgewogene, ballaststoff- und eiweißreiche sowie möglichst fettarme Ernährung achten. Nach Möglichkeiten sollten eher mehrere kleine Mahlzeiten eingenommen werden.
Reiseapotheke
Hat man sich für einen Badeurlaub entschieden, kann es hilfreich ein, ausreichend Bade-Tampons bzw. Schwimmtampons einzupacken, um gegen Pilz-Infektionen gewappnet zu sein. Diese sind in der Apotheke erhältlich. Grundsätzlich gilt jedoch, während der Schwangerschaft, insbesondere während der ersten Wochen, Whirlpools zu meiden.
Bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke sollte man sowohl die Bedürfnisse der schwangeren Frau als auch der Begleitperson berücksichtigen. Es ist sinnvoll, sich bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke vom behandelnden Gynäkologen beraten zu lassen. Überhaupt ist es ratsam, vor dem Urlaub noch einmal seinen Gynäkologen zu konsultieren und etwaige offene medizinisch relevante Fragen zu klären.
Versicherung
Auch sollte man nicht verreisen, bevor man sich bei seiner Versicherung erkundigt hat, welche Kosten im medizinischen Notfall bzw. beim Rücktransport übernommen werden. Oft ist der Abschluss einer Reisekrankenversicherung angeraten, da diese in der Regel die Kosten übernimmt, die entstehen, wenn man im Urlaubsland von einem Arzt oder im Krankenhaus behandelt werden muss oder ein Rücktransport notwendig ist. Eventuell kann man in Erwägung ziehen, einen Kreditkartenvertrag oder eine Mitgliedschaft bei einem Autofahrerclub abzuschließen.
Wahl der Zieldestination und Sport
Vor der Abreise sollte man sich unbedingt über medizinische Versorgung und Hygienestandards in der Zieldestination informieren. Liegen diese weit unter den notwendigen Mindeststandards, ist von einer Reise in das jeweilige Land abzusehen.
Bei der Wahl der Zieldestination ist darauf zu achten, starke Temperaturschwankungen, Veränderungen des Klimas und generell hohe Temperaturen zu vermeiden (wie zum Beispiel beim Höhenwandern oder einem Saunabesuch). Am besten sind Urlaubsdestinationen geeignet, die über eine ähnliche Temperatur wie der Heimatort verfügen. Ein Aufenthalt in extremen Höhen ist ebenso ungeeignet für schwangere Frauen, da dort der Sauerstoffgehalt geringer ist.
Zudem sollte man in der Schwangerschaft auf die Ausübung von Extremsportarten und Sportarten mit erhöhtem Unfall- und Verletzungsrisiko, wie Wasserski, Tauchen oder Rafting, verzichten.
Am Urlaubsort angekommen
Spricht man die Sprache des Urlaubslandes nicht, ist es wichtig und sinnvoll, immer eine Notiz in der Landessprache bei sich zu tragen, auf der steht, dass man schwanger ist. In der Regel verfügen Hotels über die Adressen von Frauenärzten, Hebammen oder der nächsten Geburtsklinik. Diese Informationen kann man sich bereits bei der Anreise holen, sodass man für den Notfall gerüstet ist.
Im Urlaubsort selbst sollten vor allem schwangere Frauen darauf achten, keine ungekochten und ungeschälten Nahrungsmittel zu verzehren sowie ausschließlich sauberes Trinkwasser zu sich zu nehmen.
Wichtig ist, auf ausreichend Erholung, Ruhe und Entspannung zu achten und Urlaubsstress so gut wie möglich zu vermeiden, dann steht einem erholsamen und schönen „Babymoon“ nichts im Wege.