Unter einer Blasensprengung (auch Amniotomie) versteht man das künstliche Öffnen der Fruchtblase. Es ist in der Regel so, dass die Fruchtblase während der Eröffnungsphase einer Geburt von selbst platzt. Das Fruchtwasser, welches Ihr Baby in der ganzen Schwangerschaft umgeben hat, fließt nun ab. Früher war es häufig üblich, die Geburt mit der Sprengung der Fruchtblase einzuleiten. Die Wehen setzen dadurch ein oder werden stärker. Es können Überwachungsgeräte direkt am Ungeborenen angebracht und der Zustand des Fruchtwassers geprüft werden. Meist bringt die vorzeitige Sprengung der Fruchtblase aber mehr Nachteile als Vorteile. Denn je länger die Fruchtblase intakt ist, umso schonender ist die Geburt für Mutter und Kind. Die Frau kann beispielsweise die Wehen besser verarbeiten, weil der Druck des kindlichen Kopfes durch das Fruchtwasser gedämpft ist. Außerdem steigt die Infektionsgefahr für das Ungeborene mit jeder Stunde, in der es nicht im Schutz der intakten Fruchtblase liegt. Nach Öffnung der Fruchtblase muss die Geburt daher in einem bestimmten Zeitraum zu Ende gebracht werden.
Wir funktioniert eine Blasensprengung vor der Geburt?
Bei der Amniotomie (Blasensprengung) führt Ihre Hebamme, Ihr Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin einen kleinen Plastikhaken durch die Scheide in den vorderen Bereich der Gebärmutter ein und sticht dort ein kleines Loch in die Fruchtblase, durch welches das Fruchtwasser ablaufen kann. Damit wird die Kontraktionsfähigkeit des Uterus stimuliert. Die Amniotomie an sich ist für gewöhnlich nicht schmerzhaft und wird oft in Verbindung mit einer per Tropf durchgeführten hormonellen Weheneinleitung (Induktion) durchgeführt, weil sich beide Methoden in ihrer Wirkung ergänzen.
Heute wird sie allerdings nur mehr dann durchgeführt, wenn Komplikationen auftreten, bei normal verlaufenden Geburten ist eine Sprengung der Fruchtblase nicht notwendig!
Autor: Redaktion/Katrin
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