Sofort zu Beginn gibt es erste Anzeichen der Schwangerschaft. Es zeichnet sich eine Steigerung der Atemtiefe und ein Anstieg des Atemminutenvolumens, das als Produkt aus Atemfrequenz und Atemtiefe in der Schwangerschaft um ca. 25% zunimmt, ab. Dabei kommt es im Wesentlichen zu tieferen Atemzügen, d.h. einer Steigerung der Atemtiefe, womit auch der Sauerstoffbedarf steigt. Viele Schwangere bekommen daher mit dem Fortschritt ihrer Schwangerschaft bei körperlicher Anstrengung, beispielsweise Treppensteigen, Atemprobleme. Sie kommen leichter „außer Atem“. Das exspiratorische Reservevolumen, also das Atemvolumen, das nach maximaler Ausatmung noch in den Lungen verbleibt, ist der Atempuffer, aus dem bei Sauerstoffnot noch Sauerstoff geschöpft werden kann. Dieser ist in der Schwangerschaft unter anderem aufgrund des Zwerchfellhochstandes durch die wachsende Gebärmutter um durchschnittlich 20% verringert. Die Schwangere ist dadurch anfälliger bei Sauerstoffverknappung. Ein Sauerstoffmangel kann zum Beispiel bei Höhenaufenthalten über 2.000 m auftreten, aber auch unter der Geburt nach schmerzbedingtem zu schnellem Atmen (Hyperventilation).
Was hilft gegen Atemprobleme in der Schwangerschaft?
Eine ganz einfache Entspannungsmethode ist hier das bewusste Atmen: Legen Sie sich auf den Rücken. Atmen Sie zunächst langsam durch den Mund aus, bis Ihre Lungen völlig entleert sind. Schließen Sie dann den Mund, und atmen Sie langsam durch die Nase ein. Dabei holen Sie automatisch tiefer Luft. Außerdem wird so die verbrauchte Luft auch aus den unteren Lungenbereichen ausgeschieden. Wiederholen Sie diese Übung so lange, bis Sie in einem langsamen, angenehmen Rhythmus atmen.
Neben der normalen Anpassung der Atmung müssen Probleme mit der Nasenatmung (durch die Nase) nicht immer eine Erkältung oder eine Allergie bedeuten. Häufig ist es so, dass in der Schwangerschaft die Nasenschleimhäute anschwellen und dies dann die Atmung durch die Nase erschwert und behindert. Die Nasenatmung kann dann sogar über Monate behindert sein – Das Phänomen werde Rhinopathia gravidarum genannt. Davon seien rund 20 bis 30 Prozent aller Schwangeren betroffen. Meist verschwinden Atemprobleme innerhalb von zwei Wochen nach der Entbindung. Bei Frauen mit nur leicht behinderter Nasenatmung reicht es oft, das Kopfende des Bettes anzuheben und genug zu trinken. Auch sollte die Raumluft angefeuchtet und Sport getrieben werden. Lokal angewendete physiologische Kochsalzlösung kann ebenfalls helfen. Bei gereizten Schleimhäuten, mit Blutungs- und Verschorfungstendenz sowie bei starker Behinderung der Nasenatmung helfen jedoch nur Medikamente.
Atemprobleme in der Schwangerschaft: Anders bei Asthma
Während der Schwangerschaft geht es einigen Asthmatikerinnen oft besser, sie haben weniger Asthma-Anfälle und bekommen besser Luft. 4-6 Wochen nach der Entbindung, wenn sich der Hormonhaushalt der Frau wieder umstellt, ist jedoch mit erhöhtem Auftreten von Asthmaanfällen zu rechnen. Deswegen sollte die Frau sich in der Zeit selbst gut beobachten, um die Therapie rechtzeitig wieder zu intensivieren und so weiteren Anfällen vorzubeugen.
Autor: Redaktion/Katrin
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