assisted hatching

Assisted Hatching – Schlüpfhilfe per Laser

Am fünften Tag nach der Befruchtung muss sich eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnisten, damit eine Schwangerschaft beginnen kann. Allerdings funktioniert die Einnistung nur, wenn die Eizelle vorher aus der Eihülle geschlüpft ist, dieser Vorgang nennt sich „Hatching“. Im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung kann es von Vorteil und hilfreich sein, den Embryo beim Schlüpfen zu unterstützen, hier spricht man von sogenanntem „Assisted Hatching“.

Die Probleme des sich wiederholenden Versagens der Implantation können einerseits durch die Unfähigkeit des Embryos, die Schutzhülle zu verlassen, aber auch durch die Veränderungen der Schutzschicht selbst verursacht werden. In solchen Fällen kann Assisted Hatching durchgeführt werden.

 

Was bedeutet Assisted Hatching genau?

Assisted Hatching bedeutet soviel wie „Schlüpfhilfe“ und ist eine zusätzliche Labormaßnahme bei einer IVF- oder IVF/ICSI-Therapie bzw. beim Transfer zuvor eingefrorener Eizellen. Mithilfe eines Lasers wird die Eizellhülle punktförmig an einer Stelle ausgedünnt. Dadurch sollen die Einnistungschancen und Schwangerschaftsraten verbessert werden.

 

Wie funktioniert Assisted Hatching?

Die sicherste Methode zur Ausdünnung ist Assisted Hatching mittels hochpräzisierter Laser, denn in der Regel braucht der Embryo nur eine kleine Schwachstelle in der Eihülle, um schlüpfen zu können. Abhängig von der Beschaffenheit der Hülle, wird die Zona pellucida entweder an einer Stelle verdünnt oder aufgetrennt. Sie brauchen aber nicht befürchten, dass der Embryo dabei beschädigt wird.

Ist der Transfer abgeschlossen, hat die Hülle eine sogenannte „Sollbruchstelle“ und der Embryo kann sie leichter verlassen.

Es ist vor allem wichtig, dass ein erfahrener Spezialist die Befruchtung durchführt.

 

Wann ist die Behandlung sinnvoll?

In einigen Fällen ist Assisted Hatching durchaus sinnvoll. Nämlich dann, wenn eines der folgenden bzw. mehrere Kriterien zutreffen:

  • Bei Patientinnen mit mehreren erfolglosen IVF- oder ICSI-Versuchen trotz optimalen Voraussetzungen
  • Bei Patientinnen, die älter als 37 Jahre sind.
  • Wenn Embryonen eine messbar verdickte Zona pellucida haben bzw. Embryonen übertragen werden, welche sich aus kryokonservierten, befruchteten Eizellen entwickelt haben

 

Kostenpunkt

Bereits seit 2002 gibt es finanzielle Unterstützung durch den IVF-Fonds für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Dabei werden etwa 70% der Kosten für Behandlung und Medikamente bei vier Versuchen vom Fonds übernommen.

Auch hierbei sind einige Voraussetzungen zu erfüllen:

  • Das Paar muss verheiratet bzw. in einer aufrechten Lebensgemeinschaft sein;
  • das Paar muss in Österreich versichert sein;
  • es muss bei beiden Partnern eine österreichische Staatsbürgerschaft, eine EU-Bürgerschaft oder ein Aufenthaltstitel vorhanden sein
  • die Frau darf das 40. Lebensjahr und der Mann das 50. Lebensjahr nicht überschritten haben;
  • es muss entweder weiblicherseits und/oder männlicherseits eine Fruchtbarkeitsstörung vorliegen

 

 

Fotocredit: g-stockstudio/Shutterstock.com

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