Erstmal vorne weg: Angst vor der Geburt zu haben ist etwas vollkommen Normales und sehr verständlich! Mit der Geburt kommt ein unausweichliches und total unplanbares Ereignis auf einen zu, das dann auch noch so einige Veränderungen für die Zukunft mit sich bringt. Vielleicht kommt dann auch noch die eine oder andere ziemlich schauerliche Geschichte von Freunden und Bekannten hinzu, oder man hat gar selbst schon so einiges rund um Schwangerschaft und Geburt erlebt. Der perfekte Cocktail für so manchen Alptraum oder panischen Anfall.
Der Angst Herr werden
Was kann man nun tun, wenn einem die Angst vor der Geburt schon recht früh in der Schwangerschaft Kopfzerbrechen und schlaflose Nächte bereitet?
- Am wichtigsten: Darüber reden! Am besten mit Fachpersonal von der Hebamme über den Arzt oder in ganz schlimmen Fällen sogar mit einem Psychologen oder Psychotherapeuten, sie können mit Rat und Tat zur Seite stehen.
- Planen, was zu planen ist! Das heißt, man überlegt sich, wie sollte es aussehen und ablaufen, wenn man es sich wünschen dürfte. Dazu gehören Themen wie: Hausgeburt oder Klinikgeburt, welche Klinik, normale Geburt oder Kaiserschnitt, Schmerzmittel, Begleitperson, Dammriss/-schnitt, Bonding usw.
- „Erwarte das Unerwartete!“ Der Wunschablauf ist klar, jetzt heißt es sich zumindest in Gedanken damit anzufreunden, dass man vielleicht ein bisschen davon abkommen muss. Hier ist es gut mit einer Hebamme über die Abläufe zu reden, die einem am meisten Angst einjagen. Hebammen verstehen die Angst vor der Geburt.
- Alternative Heilmethoden wie Bachblüten, Homöopathie, Teezubereitungen oder Akupunktur bieten eine gute Möglichkeit der Unterstützung und Begleitung. In Verbindung mit positiven Assoziationen, Meditationen oder Schwangerschafts-Yoga helfen sie einem dabei, ruhiger und gelassener zu werden und anzunehmen, was kommt.
- Medikamente können in manchen Situationen von Nöten sein. Bitte aber immer in Rücksprache mit dem Arzt!
- Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl! Sie als (werdende) Mutter wissen instinktiv, was für Sie und Ihr (ungeborenes) Kind am Besten ist. Vertrauen Sie darauf!
Auch Männer haben Angst vor der Geburt
Auch Männer haben große Angst vor der Geburt. Meist sind es andere Ängste als die der Frauen, beispielsweise die fachmännische medizinische Versorgung von Frau und Kind, aber nicht minder wichtiger. Wenn sich beide Partner gemeinsam informieren, miteinander reden, sich gehört und akzeptiert fühlen, gibt das ein unschätzbares Vertrauen und Sicherheit für die Geburt. Gemeinsam schafft man mehr als allein!
Versuchen Sie die schönen Tage der Schwangerschaft in vollem Maße zu genießen und freuen Sie sich auf Ihr Kind – der Rest kommt von ganz allein.
Autor: Sabrina Heiss, freiberufliche Hebamme in Tirol
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