Intimität auch ohne Sex
Haben Sie lange an Ihrer Schwangerschaft „gebastelt“, ist nun der Zeitpunkt gekommen, an dem Sex wieder etwas in den Hintergrund tritt. Doch auch wenn die Schwangerschaft sich schnell eingestellt hat oder sogar überraschend kam, ist das Bedürfnis nach Sex nun vielleicht anders. Viele Paare verspüren gerade in den ersten Wochen kein Bedürfnis danach.
Machen Sie sich deshalb keine Vorwürfe. Es ist ganz normal, dass Ihr Verlangen nach Sex in der Schwangerschaft nachlässt. Ihr Körper ist mit so vielen Veränderungen konfrontiert, es gelingt ihm nicht gleich sich zu entspannen und die Intimität zu genießen. Ist Ihr Partner trotzdem bemüht mit Ihnen zu schlafen, sollten Sie das Gespräch mit ihm suchen und festhalten, dass es nicht mit ihm zu tun hat sondern Sie einfach kein Interesse haben.
Doch auch Ihr Partner kann von sexuellem Desinteresse betroffen sein. Für ihn sind diese Wochen und Monate ebenfalls aufwühlend und strapaziös, wenn auch auf andere Art und Weise. Dies kann sich in seiner Libido bemerkbar machen. Zeigen Sie Verständnis und beziehen Sie das Desinteresse nicht auf sich. Am besten sprechen Sie über die aktuelle Situation und finden Alternativen zu Sex in der Schwangerschaft.
Kuscheln und Küssen
Manche Schwangere haben in den ersten Wochen ein besonderes Bedürfnis nach Nähe zum Partner, fürchten aber, dass er die Signale falsch versteht und denkt, sie hätten sexuelles Interesse. Wollen auch Sie am liebsten auf dem Sofa kuscheln und Ihren Partner einfach nur küssen, sollten Sie dies klar kommunizieren. Entspannen Sie sich in der Zweisamkeit und genießen Sie die Nähe ohne weiteren Erwartungsdruck.
Petting
Ihr Körper verändert sich und das bei den meisten Schwangeren schon in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft. Ihre Brüste werden größer, die Kurven fraulicher, es gibt viel zu entdecken für Ihren Partner. Warum also nicht nackt ins Bett kuscheln und die sanften Berührungen und Streicheleinheiten genießen?
Haben Sie keine Angst, wenn Ihr Partner Sie mit den Fingern penetriert. Für Ihr Baby ist das völlig ungefährlich. Das Baby liegt wohlbehalten in seiner Fruchtblase, umhüllt von reichlich Fruchtwasser. Das schützt es beim Sex in der Schwangerschaft vor Stößen, sodass ihm nichts passieren kann. In der Regel bleiben sie jedoch vollkommen unbeeindruckt von den Machenschaften ihrer Eltern.
Oralsex
Auch beim Oralsex besteht für Ihr Baby keine Gefahr. Ihr Partner sollte allerdings darauf verzichten mit der Zunge in Sie einzudringen sondern sich lediglich auf die äußeren Schamlippen fokussieren.
Orgasmus
Sollten Sie beim Petting oder Oralsex zum Orgasmus kommen, müssen Sie keine Angst haben. Während der Schwangerschaft kommen viele Frauen leichter zum Höhepunkt, da die Klitoris und die Vagina besser durchblutet werden. Doch keine Angst: Auch wenn der Bauch beim Orgasmus hart wird, dem Baby schadet es nicht. Selbst wenn es herumzappelt und sich bewegt, ist das kein Zeichen für Schmerzen. Es hört und spürt lediglich den schnelleren Herzschlag der Mutter. Vorzeitige Wehen werden dadurch nicht ausgelöst.
Neigt sich Ihre Schwangerschaft dem Ende und Sie wollen der Geburt etwas auf die Sprünge helfen, empfehlen Ärzte und Experten Sex um die Geburt einzuleiten. Ob es wirklich hilft oder lediglich die Eltern in den letzten Tagen vor der Geburt entspannen soll, ist wohl Ansichtssache.
Gefahren in der Schwangerschaft
Hat Ihr Arzt Ihnen ein Sexverbot in der Schwangerschaft auferlegt, sollten Sie auch von sämtlichen Alternativen, bei denen Sie zum Orgasmus kommen könnten, Abstand nehmen. Denn die Kontraktionen beim Orgasmus könnten bei einer nicht ganz optimal verlaufenden Schwangerschaft durchaus Wehen auslösen und Ihr Kind zur Frühgeburt bringen. Dies gilt allerdings nur, wenn Ihr Gynäkologe Ihnen dies ausdrücklich gesagt hat.
Autor: Redaktion/Kerstin
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