Jede Frau, die ungewollt schwanger wird, befindet sich in einer außerordentlich schwierigen Situation. Während viele sich dazu entschließen, das Kind zu behalten und es in einigen Monaten zur Welt zu bringen, denken andere über Abtreibung nach. Die endgültige Entscheidung will jedoch gut und wohl durchdacht sein, immerhin handelt es sich um das Leben eines Menschen. Im folgenden Text finden Sie einige wichtige Fakten sowie hilfreiche Tipps zum Thema Abtreibung.
Wie verhält es sich in Österreich mit Abtreibung?
Zu aller erst ist es wichtig, den Begriff „Fristenlösung“ zu kennen. In unserem Land versteht man darunter jene Regelung, die besagt, dass man strafrechtlich nicht belangt werden kann, wenn man das Kind innerhalb der ersten 3 Schwangerschaftsmonate abtreibt. Der Eingriff muss jedoch von einem Arzt durchgeführt werden, mit dem die Frau zuvor ein eindringliches Beratungsgespräch geführt hat.
Nur sehr selten gibt es in Österreich Ärzte oder Krankenhäuser, die die Abtreibung öffentlich anbieten. Die Kosten für den Schwangerschaftsabbruch hat die betroffene Frau immer selbst zu tragen, da die Krankenkasse nicht dafür aufkommt. Mit rund 350 bis 800 Euro ist zu rechnen, die zu zahlenden Beträge unterscheiden sich jedoch nach Institution beziehungsweise Ordination sehr stark. Die Durchführung findet meist bei praktischen Ärzten oder niedergelassenen Fachärzten statt.
Die verschiedenen Methoden
Ungewollt schwangere Frauen können aus 3 verschiedenen Methoden auswählen, die zur Abtreibung angeboten werden.
- Die chirurgische Absaugung unter örtlicher Betäubung
- Die chirurgische Absaugung unter Vollnarkose
- Ein Eingriff mittels Medikamenten (Mifegyne)
Alle Varianten versprechen dieselbe Wirkung und Effektivität.
Die Zeit danach
Egal für welche Methode man sich entschieden hat, die meisten Frauen haben Angst vor der Zeit, die nach dem Schwangerschaftsabbruch kommt. Wie werde ich mich fühlen? Werde ich je über den Verlust hinwegkommen und meine Tat verarbeiten können? Hier möchten wir Ihnen einige hilfreiche Fakten und Tipps dazu liefern:
- Wer sich im Vorfeld gut beraten lässt und seinen Entschluss aus Überzeugung trifft, hat in der Regel auch nicht mit schwerwiegenden psychischen Problemen zu kämpfen.
- Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihre Entscheidung nicht kritisieren und die trotz der Abtreibung zu Ihnen stehen.
- Die Belastung, die mit einer ungewollten Schwanger- und späteren Elternschaft einhergeht, ist oftmals weitaus schlimmer und der Gesundheit sehr wenig förderlich.
- Lesen Sie Studien zum Thema, setzen Sie sich mit Ihren Ängsten auseinander.
Insgesamt ist also festzuhalten, dass man während der ersten 3 Monate der Schwangerschaft keine illegale Tat begeht, wenn man sich für die Abtreibung entscheidet. In jedem Fall muss ein solcher Eingriff aber wohlüberlegt sein. Ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse und hören Sie auf Ihre innere Stimme. Keine Frau sollte sich gezwungen fühlen, etwas zu tun, das ihr andere einreden. Es gibt weder einen Grund sich zu schämen, noch muss man fürchten, ein „schlechter Mensch“ zu sein, wenn man in der Abtreibung den einzigen Ausweg sieht. In Österreich gibt es rund 400 Familienberatungsstellen, die sich gerne mit den individuellen und persönlichen Anliegen der Frauen auseinandersetzen.
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