Immer mehr Eltern wollen die Geburt eines Babys gemeinsam erleben, ihr Kind in trauter Zweisamkeit auf die Welt bringen. Insofern sind Väter im Kreißsaal heute eher die Regel als die Ausnahme. Doch nicht jede Paarkonstellation lässt es als ratsam erscheinen, die Geburt eines Babys zusammen durchzustehen. Deshalb sollten sich Paare vorher gut prüfen und ehrlich miteinander sein. Das ist bisweilen eine echte Bewährungsprobe für eine Beziehung.
Gemeinsam im Kreißsaal
mit der Mutter seines Kindes zu sein, ist für einen sicheren Partner eine Selbstverständlichkeit. Vielleicht hat er bereits Erfahrung mit der Geburt eines Babys und die Schwangerschaft mit Fürsorge begleitet. Dennoch sollten sich auch Männer, die keine Zweifel haben, darüber im Klaren sein, was sie im Kreißsaal erwartet. Eine reale Entbindung bedeutet auch, mit der Partnerin an die Grenzen zu gehen und die Frau nicht von den Schmerzen befreien zu können. Der Mann erlebt bei der Geburt eines Kindes eine ganz andere Frau und sollte etwas Demut vor diesem Ereignis mitbringen.
Er: Muss ich wirklich dabei sein?
Das wird sich mancher vor der Geburt eines Babys fragen, und ein bedächtiger Zweifler sollte nicht als Rabenvater abgetan werden. Die meisten Männer wissen ja, dass ihnen ein unglaubliches Erlebnis bevorsteht. Mancher denkt mit einem leisen Unbehagen daran, dass er zum Zuschauer degradiert wird und nicht entscheidend eingreifen kann. Hilflosigkeit kann nicht jeder Mann zulassen oder ertragen. Das Gefühl, derjenige zu sein, der dafür gesorgt hat, dass sich die geliebte Frau durch die verschiedenen Phasen der Wehen quält, macht vielen Kummer. Eine Frau, die diese Vorbehalte spürt, sollte mit ihrem Partner in Ruhe darüber reden.
Sie: Will ich meinen Partner wirklich dabei haben?
Nicht alle Frauen finden es ideal, wenn ihr Mann bei der Geburt eines Babys an ihrer Seite ist. Nach Schätzungen von Hebammen ist etwa jede zehnte Frau nicht davon überzeugt, dass ihr Partner im Kreißsaal zugegen sein muss. Ohne damit gleich an der Beziehung zu zweifeln – aber nicht jedes Paar ist bereits so vertraut miteinander, dass es alles zusammen erleben will. Und nicht jede Frau möchte, dass der Mann, den sie liebt, sie in diesem Ausnahmezustand sieht. Auch mag sich nicht jede mit dem Gedanken anfreunden, dass der Mann dabei zuschaut, wie fremde Menschen an ihrem Unterleib hantieren. Auch in diesem Fall ist ein klärendes Gespräch unausweichlich, selbst wenn der Mann gekränkt ist.
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