Ein Heublumenbad vor der Geburt kann den Damm auf schonende Art und Weise auf die Geburt vorbereiten. Auch der Beckenboden kann durch ein Heublumenbad vor der Geburt gelockert werden.
Was sind Heublumen?
Heublumen sind ein Gemisch von Blüten, Samen, Blatt- und Stängelstücken von verschiedenen auf der Wiese wachsenden Gräsern und Blumen wie z.B. Quecke, Wiesenlolch, Trespe oder Wiesenschwingel. Heublumen sind bekannt dafür, dass sie Muskeln entspannen und die Durchblutung fördern. Genau diesen Effekt nimmt man sich zunutze, um den Beckenboden und den Damm für die Geburt vorzubereiten.
Wie wird das Heublumenbad durchgeführt
Ab der 38. SSW (37+0) kann man ein bis zweimal in der Woche ein Heublumenbad durchführen. Ab dem Geburtstermin kann man es auch, wenn es einem guttut, täglich machen.
Die Heublumen kann man entweder getrocknet oder aber auch flüssig kaufen (in der Apotheke). Für ein Heublumenbad nimmt man entweder einen Topf (diesen kann man in das WC stellen) oder aber auch, wenn vorhanden, ein Bidet und füllt es mit heißem, kochenden Wasser. Darin gibt man nun entweder eine Handvoll getrocknete Heublumen oder eine Verschlusskappe flüssiges Heublumenextrakt. Nun kann man sich darüber setzen und dort etwa 10Minuten verweilen. (auf keinen Fall hinein setzen! Achtung, hier besteht Verbrennungsgefahr) Falls es zu heiß wird, unbedingt unterbrechen, kurz warten und bei Bedarf erst nach Abkühlung fortsetzen. Wenden Sie das Heublumenbad nicht nach Schema an, sondern so oft und solange wie es Ihnen guttut!
Wichtig zu wissen ist, dass das Heublumenbad die Geburt erleichtern kann, jedoch nicht muss. Es kann trotzdem zu langer Geburtsdauer und Dammverletzungen kommen. Dennoch ist die Vorbereitung auf die Geburt und die Auseinandersetzung mit dem weiblichen Körper sehr wichtig für eine selbstbestimmte und natürliche Geburt.
Autor: Laura Jenewein, Hebamme
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