Darf ich in der Schwangerschaft baden? Nicht wenige werdende Mütter stellen sich diese Frage und wissen nicht genau, ob sie ihrem Bedürfnis nach einem angenehmen Vollbad oder einem Besuch im Schwimmbad nachgeben sollen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass diese Frage während einer Schwangerschaft auftaucht – viele Frauen genießen ein wohltuendes Vollbad von ganzem Herzen und möchten ungerne monatelang nur duschen. Auf der anderen Seite möchten sie ihrem noch ungeborenen Liebling zu keinem Zeitpunkt schaden und verzichten daher auf das Baden. Doch ist das wirklich nötig?
Die gute Nachricht – Baden in der Schwangerschaft ist erlaubt!
Alle werdenden Mütter, deren Wunsch nach einem angenehmen Vollbad oder einem Besuch im Schwimmbad von Tag zu Tag wächst, können aufatmen – denn Baden in der Schwangerschaft ist nicht nur erlaubt, sondern kann zu einem spaßigen Erlebnis für Mutter und Kind werden. Dennoch sollten Schwangere ein paar kleine Tipps beachten, damit das Vollbad oder die gesellige Zeit im Schwimmbad zum vollen Erfolg für Mutter und Kind werden.
Egal für welche Variante sich die Schwangere in nächster Zeit entscheidet – sie sollte in beiden Fällen darauf achten, die Zeit im Wasser nicht zu sehr auszudehnen. 30 Minuten reichen für ein angenehmes Bad in der Schwangerschaft vollkommen aus. Diese Zeitspanne sollte auch während des Besuches im Schwimmbad beachtet werden. Natürlich besteht weder für die werdende Mutter noch für das Kind irgendein Risiko, wenn das duftende Schaumbad dazu verführt, sich noch weitere 10 Minuten der völligen Entspannung hinzugeben oder die Trainingseinheit der Aquagymnastik eine Dreiviertelstunde in Anspruch nimmt. Wer profitiert dann aber von dem Zeitlimit? Es ist die Haut der Schwangeren, die besonders am Bauch während der Schwangerschaft arg strapaziert wird und durch den langen Aufenthalt im Wasser beginnt auszutrocknen. Um dies zu vermeiden und die Haut direkt nach dem Baden zu pflegen, sollten die werdenden Mütter sich sanft und ohne festes Rubbeln abtrocknen und ihre Haut mit feuchtigkeitsspendenden Salben und Ölen einreiben.
Viele werdende Mütter äußern Bedenken, wenn es um das Thema „Baden in der Schwangerschaft“ geht, weil sie sich vor bakteriellen Infektionen oder einer Ansteckung mit Scheidenpilz fürchten. Dieses Risiko ist jedoch eher minimal zu nennen, da sich in gut geführten und sauberen Anlagen keine Erreger finden lassen werden. Frauen, die den Gedanken an eine mögliche Infektion dennoch nicht ganz beiseiteschieben können, gehen nach dem Aufenthalt im Wasser direkt unter die Dusche, trocknen sich gründlich ab und wechseln den Badeanzug gegen trockene Kleidung aus – diese Vorkehrungen sorgen für ein noch weiter verringertes Infektionsrisiko.
Die Frage „Darf ich in der Schwangerschaft baden?“ kann daher bedenkenlos mit einem klaren „ja“ beantwortet werden.
Ein Schwimmbadbesuch während der Schwangerschaft
Ein Besuch in einem Schwimmbad ist auch während einer Schwangerschaft eine gute Idee. Zum einen bietet das Schwimmen im großen Becken der werdenden Mutter die Möglichkeit zur körperlichen Betätigung und zum anderen wird ihr das Gefühl vermittelt, quasi schwerelos durch das Wasser zu gleiten – befreit von jedem Gedanken an den immer größer werdenden Bauch und die Belastungen des alltäglichen Lebens. Gerade dieses Gefühl ist es, welches viele schwangere Frauen am Schwimmen schätzen – schließlich fallen im letzten Trimenon, dank zunehmendem Bauchumfang und dem anwachsenden Gewicht des Kindes, schon die kleinsten Aufgaben des Alltags schwerer als sonst. Im Wasser hingegen kann der Körper der Schwangeren regelrecht aufatmen – die Gelenke, die Muskulatur und die Wirbelsäule werden während des Aufenthalts im feuchten Nass nicht belastet und können sich somit wunderbar entspannen. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass viele werdende Mütter gerne und regelmäßig Kurse für Aquagymnastik besuchen, um auch während der Schwangerschaft etwas für ihre Fitness zu tun.
Die Bewegung im Wasser wirkt sich jedoch nicht nur positiv auf die Fitness der werdenden Mutter aus, sie kann durchaus auch dazu beitragen, typische Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern und einige positive Effekte zu erzielen:
- Hilfe bei geschwollenen Beinen
- Cellulite wird abgeschwächt
- Lindert Rückenschmerzen
- Erleichtert die Stärkung des Bindegewebes
- Regt den Stoffwechsel an
- Hilft gegen Krampfadern
- Kann schwangerschaftsbedingter Verstopfung entgegenwirken
- Kann den Blutdruck senken
Wie man sieht, sollte Schwimmen in der Schwangerschaft nicht mit Besorgnis und Ängsten in Verbindung gebracht sondern mit Vorfreude und Spaß in diese schöne Zeit eingebunden werden.
Das Vollbad in der Schwangerschaft – der Wellnessmoment für Mutter und Kind
Während der Besuch eines Schwimmbades sich eher um körperliche Betätigung und Aquagymnastik dreht, steht das Vollbad in der Badewanne für eine Auszeit vom Alltagsstress und für absolute Entspannung. Der kleine Luxus für Zwischendurch kann sogar die Qualität eines Aufenthaltes in einer Wellnessoase erreichen, wenn das gesamte Baderitual mit Liebe zum Detail vorbereitet wird: Der sanfte Schein brennender Teelichter, die zarten Klänge leiser Musik und der betörende Duft ausgesuchter Badezusätze verwandeln ein schlichtes Badezimmer in einen wahren Wohlfühltempel. Tipp: Freistehende Badewannen, die direkt vor einem Panoramafenster platziert wurden und den uneingeschränkten Blick auf die Natur oder sogar den sternenübersäten Nachthimmel ermöglichen, sorgen für eine romantische Atmosphäre und regen zum Träumen an.
Badezusätze, die der werdenden Mutter das Vollbad während der Schwangerschaft versüßen, sollten eine hervorragende Qualität aufweisen und im besten Fall auch noch über pflegende Substanzen verfügen, die der Haut der Schwangeren schmeicheln. Sollte die strapazierte Haut im Bereich des Bauches spannen und jucken, empfiehlt sich übrigens die Verwendung von Meersalz als Badezusatz. Unabhängig davon, ob die werdende Mutter ihren Aufenthalt in der Badewanne als luxuriösen Wellnessmoment oder als schlichtes Entspannungsbad plant, sollte sie zwei wichtige Punkte beachten, um keine unnötigen Risiken einzugehen. Zum einen darf die Temperatur des Badewassers 37°C nicht übersteigen, da die Wärme den Blutdruck der Schwangeren abfallen lassen könnte. Dadurch werden Schwindelgefühle und Unwohlsein ausgelöst, die dem Ziel absoluter Entspannung und unendlichen Genusses abträglich sind. Zum anderen sollte die werdende Mutter dafür sorgen, dass stets jemand in ihrer Nähe ist, um ihr beim Einsteigen in die Badewanne und nachher beim Aussteigen zu helfen. Dies ist besonders im Stadium der fortgeschrittenen Schwangerschaft notwendig, da die werdende Mutter durch den wachsenden Bauchumfang in ihrer Beweglichkeit beeinträchtigt ist und die Badewanne durch das Wasser und eventuelle Badezusätze rutschig sein wird. Ein starker Arm, der sowohl beim Ein- als auch beim Aussteigen behilflich ist und sich während des Badens in Rufnähe aufhält, vermittelt daher das Gefühl von zusätzlicher Sicherheit.
Werdende Mütter, die all diese Punkte gewissenhaft beachten, müssen sich die Frage „Darf ich in der Schwangerschaft baden?“ nicht stellen, sondern können direkt ins Badezimmer gehen und damit beginnen, das Badewasser einzulassen.
Autor: Redaktion/Alexandra
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