Die alte und unsinnige Meinung, dass eine Frau die ein Kind erwartet, vom Zeitpunkt der Mitteilung der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit einiges mehr – ja vielleicht sogar das Doppelte – also für 2 essen muss, ist nicht nur falsch, sondern unter Umständen sogar gefährlich.
Gewichtsprobleme in der Schwangerschaft bringen Komplikationen mit sich
Übergewicht ist für eine Vielzahl von Erkrankungen mitverantwortlich und zieht eine Reihe von Folgeerkrankungen nach sich. Dies gilt für alle Bereiche der Medizin und so eben auch für die Geburtshilfe. Eine übermäßige Gewichtszunahme, während der Schwangerschaft, und das bedeutet in etwa eine Gewichtszunahme über 10kg, im Vergleich zum Ausgangsgewicht vor der Schwangerschaft, geht mit möglichen Komplikationen wie Schwangerschaftszucker, Bluthochdruck, einem erhöhten Risiko für Fehlgeburten, bis hin zur erschwerten Entbindung des Kindes bei der Geburt einher. Eine Unterversorgung tritt so gut wie nie auf.
Gewichtsprobleme: Bewusst ernähren in der Schwangerschaft
Neben den Gesundheitsrisiken spielen „Figurprobleme“ eine ebenso bedeutende Rolle. Viele Frauen haben große Angst, dass sie ihre „Ausgangsfigur“ verlieren, bzw. diese nach der Schwangerschaft nicht wieder bekommen. Aus der Praxis weiß man, dass Frauen nach einer Geburt oft lange mit dem Gewicht kämpfen, bzw. Schwierigkeiten haben die überflüssigen Pfunde wieder loszuwerden. Dabei leiden meistens Figur und Psyche. Aus diesem Grund sollten Schwangere ein gesundes Mittelmaß an den Tag legen und sich dessen bewusst sein, dass eine Schwangerschaft mit Sicherheit kein Freifahrtschein für ein „Buffet“ ist, sondern gegenteilig eher darauf geachtet werden sollte, dass unter Beibehalten der Genussfreude auch weiterhin alles mit Maß und Ziel genossen wird.
Autor: Dr. Christian Matthai
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