Der weibliche Körper muss nach der Geburt eines Kindes bereits wieder eine Meisterleistung vollbringen. Diesmal geht es um das Rückbilden sämtlicher körperlichen Veränderungen, die die Schwangerschaft so mit sich gebracht hat.
Im Konkreten geht es bei Rückbildungsarbeit um folgende Bereiche:
– Gebärmutter
– Beckenbodenmuskulatur
– Das knöcherne Becken und seine Bänder
– Bauch
– Atmung
– Venensystem
Rückbildungsarbeit bei der Gebärmutter
Die Gebärmutter nimmt in der Schwangerschaft an Gewicht zu; sie baut regelrecht Gewebe neu ein. Es gilt in der Wochenbettzeit, die Gebärmutter in ihrer Rückbildung von ca. 1 kg auf ca. 60 – 100 Gramm zu unterstützen. Hilfreich dabei ist in jedem Fall das Stillen – dabei werden Hormone freigesetzt, die die Rückbildung der Gebärmutter unterstützen.
Weiters sollte jede Frau täglich mindestens 3 mal 20 Minuten mit einem Kissen unter dem Bauch auf dem Bauch liegen. Zuhause kann man auch probieren, sich über einen etwas höheren Tisch zu beugen und dabei den Bauch auf einen Polster ablegen. Die Gebärmutter bekommt durch den Druck Stimulation zur Rückbildung.
Auch hilft die Bauchatmung ganz besonders, die Beweglichkeit der Organe zu verbessern und die Gebärmutter besser zu durchbluten, was der inneren Heilung des Organs zugute kommt.
Rückbildungsarbeit: Beckenbodenmuskulatur
Aus neueren Untersuchungen weiß man, dass das forcierte Anspannen der Beckenbodenmuskulatur in der ersten Zeit nach der Geburt eher kontraproduktiv für die Heilung, des durch die Geburt stark überdehnten Beckenbodens, ist. Leichtes Zwinkern mit den Schamlippen oder auch das sanfte Bewegen einer imaginären Kugel in der Scheide ist aber durchaus erlaubt- In jedem Fall darf die betont sanfte Bewegung keinen Schmerz oder Missempfindungen hervorrufen, sondern den Beckenboden lediglich ein bisschen durchbluten.
Auf das Tragen schwerer Gegenstände sollte im frühen Wochenbett sowieso verzichtet werden. Ich empfehle immer, maximal so viel Gewicht zu heben, wie das Kind derzeit wiegt. So können sich die Mütter ganz gut orientieren. Auch wenn es anfangs schwer fällt, hier so konsequent mit sich selbst zu sein…. der Beckenboden dankt es einem auch noch in späteren Lebensabschnitten.
Das knöcherne Becken und seine Bänder
Stabilität im knöchernen Becken ist für eine schmerzfreie Haltung und eine funktionstüchtige Beckenbodenmuskulatur immer von großer Bedeutung. Um das Becken in seiner Stabilitätsverbesserung zu unterstützen, kann man immer wieder versuchen, bewusst einmal auf einem Bein zu stehen. Auch hilft das Anspannen der Beckenbodenmuskulatur sehr, da sie sich ja als Abschluss des knöchernen Beckens nach unten, für die Aufgabe der Stabilität „entschieden“ hat.
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