Gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel leiden viele Frauen unter geradezu bleierner Müdigkeit, Schwindel und Übelkeit. Der Körper wird durch die Hormonumstellung und die Bildung neuen Lebens stark beansprucht. Die Plazenta, welche das Kind versorgt, wird gebildet. Der Blutzuckerspiegel fällt und der Blutdruck ist niedriger als sonst. Außerdem bildet der Körper vermehrt das Hormon Progesteron, welches beruhigend wirkt. Die Dauer dieser überaus schlappen Phase ist von Frau zu Frau verschieden. In den meisten Fällen verschwindet die Müdigkeit zu Beginn des zweiten Schwangerschaftsdrittels, viele erleben dann wieder einen richtigen Energieschub.
Wehren Sie sich nicht gegen die Anzeichen von Schwäche Ihres Körpers. Sofern Sie die Möglichkeit haben, machen Sie auch während des Tages kleine Nickerchen und gehen Sie früh zu Bett. Versuchen Sie sich, auch während Ihrer Berufstätigkeit, Ihrem neuen Biorhythmus anzupassen. Machen Sie längere Mittagspausen, mit entspannenden Spaziergängen oder autogenem Training. Oder nehmen Sie sich, wenn möglich, Arbeit mit nach Hause. So können Sie ab und zu früher Ihren Arbeitsplatz verlassen und sich die Arbeit individuell einteilen. Haben Sie ein eigenes Büro können Sie auch mal den Kopf auf dem Schreibtisch ablegen. Kämpfen Sie gegen die Müdigkeit mit aller Gewalt an, tut es Ihnen zum einen nicht gut, zum anderen verschlimmern Sie nur die Erschöpfung. Falls Sie bereits Mutter sind, nehmen Sie die Hilfe Ihres Partner, Ihrer Familie oder von Freunden an und gönnen Sie sich ab und zu eine Pause, während die Kinder anderweitig betreut werden.
Die Ernährung spielt auch während der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Ihr Speiseplan sollte aus viel Obst, Gemüse, Vollkornkost, Getreide (zum Beispiel Hirse, Quinoa), fettarmer Milch und magerem Fleisch bestehen. Junk Food und viele Süßigkeiten rauben Ihnen Energie. Nehmen Sie lieber mehrere kleine Mahlzeiten zu sich, als eine große. Besonders Speisen mit einem hohen Anteil an Vitamin C (zum Beispiel Sanddorn, Zitrusfrüchte), Folsäure, Eisen und Magnesium sollten Sie bevorzugen. Damit wird sowohl Ihr Energiedepot aufgefüllt, als auch möglichen Mangelerscheinungen entgegengewirkt. Machen Sie sich nicht verrückt, wenn der Haushalt mal nicht sofort picobello in Ordnung gebracht werden kann. Ein Pfefferminztee, leichter Sport oder ein erfrischendes Duschbad können ebenfalls für ein gesteigertes Wohlbefinden sorgen.
Müdigkeit in der Schwangerschaft kann auch ein Anzeichen von Blutarmut sein
Beobachten Sie Ihren Körper. Kommen Ohrensausen, Konzentrationsstörungen und eine blasse Gesichtsfarbe hinzu, können dies Anzeichen für eine Schwangerschaftsanämie (Blutarmut) sein. Bei starker Ausprägung weiten sich die Symptome auf Atemnot, Kopfschmerzen und starkes Herzklopfen bei geringer Belastung aus. Ursache dafür ist der Mangel an roten Blutkörperchen. Diese sind für den Transport von Sauerstoff im Blut verantwortlich. Durch das Wachstum des Kindes erhöht sich der Bedarf an roten Blutkörperchen. Ein Mangel führt zu einer unzureichenden Energieversorgung.
Eine Anämie während der Schwangerschaft kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine ungenügende Zufuhr an Eisen oder Folsäure über die Nahrung. Aber auch Nasen- bzw. Zahnfleischbluten oder eine verminderte Eisenaufnahme im Dünndarm können mögliche Ursachen sein. Suchen Sie Ihren Frauenarzt/-ärztin auf und lassen Sie die Ursache mit Hilfe eines Blutbildes abklären. Hier wird unter anderem die Anzahl der roten Blutkörperchen, der Gehalt an eisenhaltigem roten Blutfarbstoff und das Verhältnis von Blutzellen zu Blutflüssigkeit ermittelt. Die Therapie wird dann individuell zusammengestellt. Meist erfolgt die Behandlung mit Eisen-, Folsäure und eventuell Vitaminpräperaten.
Autor: Redaktion/Diana
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