eisenmangel

Eisenmangel in der Schwangerschaft

Das Spurenelement Eisen ist für alle Frauen im gebärfähigen Alter meist ein problematischer Nährstoff. Die empfohlenen 15 mg / Tag werden von über 75% der Frauen nicht erreicht, wie die deutsche Nationale Verzehrsstudie 2008 feststellte. Schwangere sollten täglich 30 mg Eisen zuführen, also das Doppelte, und stillende Mütter mindestens 20 mg. Das sind Mengen, die selbst bei einer ausgewogenen Ernährung nur schwer erreicht werden. Im verantwortungsbewussten Nahrungsergänzungsmittel, das Frauenärzte/innen den Schwangeren empfehlen, ist dagegen ausreichend Eisen in einer geeigneten Verbindung enthalten, um auch den erhöhten Bedarf zu decken.

 

Eisen ist der zentrale Bestandteil der roten Blutkörperchen, des Hämoglobins. Steht zuwenig Eisen aus der Nahrung zur Verfügung, wird die Blutbildung gestört. Eine Anämie (Blutarmut) ist die Folge. Da das Hämoglobin für den Sauerstofftransport zu den Zellen verantwortlich ist, zeigt sich ein Mangel oft in Müdigkeit und mangelnder Leistungsfähigkeit, aber auch eingerissene Mundwinkel, spröde Haut und Störungen beim Haar- und Nagelwachstum können auf Eisenmangel deuten. Bei leeren Eisenspeichern treten zwar noch keine Symptome auf, der Körper hat aber auch keine Reserven. Dadurch steigt die Infektanfälligkeit, weil die Abwehrkräfte geschwächt sind.

 

Schwangere haben einen besonders hohen Eisenbedarf, weil ihr Körper ausreichend Eisen für die Blutbildung beim Ungeborenen bereitstellen muss. Da die meisten Frauen bereits mit leeren Eisenspeichern in eine Schwangerschaft gehen, kommt es häufig zu einem Eisenmangel. Dadurch erhöht sich das Risiko für verschiedene Schwangerschaftskomplikationen. Auch das Geburtsgewicht scheint mit der Eisenversorgung der Mutter im Zusammenhang zu stehen. So reduziert sich das Risiko für ein untergewichtiges Baby um 58%, wenn die Mutter zusätzlich Eisen, in Form einer hochwertigen Nahrungsergänzung zu sich nimmt, wie eine spanische Studie an 1256 Schwangeren feststellte.

Zu beachten ist, dass das zugeführte Eisen aus einer zweiwertigen Verbindung stammt und am Besten zusammen mit Vitamin C aufgenommen werden soll. Dadurch erhöht sich die normalerweise sehr schlechte Aufnahmerate von Eisen in den Körper. Da ein „Zuviel an Eisen“ auch unerwünschte Wirkungen haben kann, sollten Schwangere und Stillende dieses Thema immer mit dem Arzt oder der Ärztin besprechen.

 

Interessantes am Rande: Heißhunger auf bestimmte Speisen oder Getränke, wie es in der Schwangerschaft oft der Fall ist, könnte den Sinn haben spezielle Mineralstoffe und Spurenelemente aufzunehmen, an denen es der Schwangeren mangelt. Schokolade enthält viel Eisen. Der Spinat dagegen kam vor 100 Jahren durch einen Kommafehler zu den zweifelhaften Ehren eine gute Quelle für Eisen zu sein. Tatsächlich enthält er nur 3,5 mg / 100 g (Schokolade in Abhängigkeit von Kakaogehalt im Schnitt 6,7 mg/ 100 g). Eisen aus Pflanzen wird generell nur sehr schwer aufgenommen, weil hier das Eisen oft durch ebenfalls enthaltene Komplexbildner gebunden wird (z.B. durch Phytinsäure aus Ballaststoffen) und dadurch dem Organismus nicht mehr zur Aufnahme zur Verfügung steht. Eisen aus Fleisch dagegen wird sehr gut aufgenommen.

 

 

Autor: Dipl.-oec.-troph.-univ. Barbara Fäth-Neubauer

Fotocredit: Yulia Furman; natashamann/Shutterstock.com

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