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Schwangerschaftskalender

Vom ersten Ausbleiben der Monatsblutung und anfänglicher Übelkeit über das Wachsen des Bauchumfangs bis hin zur Geburt vergehen in der Regel freudvolle und aufregende 40 Wochen. Besonders wenn eine Frau ihr erstes Kind erwartet, ist sie im Allgemeinen mit den Vorgängen in ihrem Körper während der Schwangerschaft noch nicht so vertraut. Aber auch werdende Väter möchten gerne erfahren, was in den neun Monaten der Schwangerschaft im Körper ihrer Partnerinnen vorgeht und welche Entwicklungsschritte ihr kleiner Liebling durchläuft. Dann kann der Schwangerschaftskalender wertvolle Dienste leisten und die werdenden Eltern durch die verschiedenen Stationen einer Schwangerschaft begleiten.

Beginn der Schwangerschaft

Bei der Berechnung der Schwangerschaftswochen beginnt man bereits vor der Befruchtung zu zählen. Der Zeitpunkt des Beginns der Schwangerschaft fällt mit dem ersten Tag der letzten Periode zusammen, der Schwangerschaftsbeginn wird also rückwirkend berechnet. Eine Schwangerschaft tritt erst dann wirklich ein, wenn die Eizelle befruchtet wurde, was etwa 14 Tage nach Einsetzen der Periode der Fall ist.
Hat die Befruchtung erfolgreich stattgefunden, beginnt die Eizelle, sich zu teilen. Am zweiten Tag besteht der Embryo bereits aus vier, am dritten Tag aus acht Zellen.
In der Folge kann es zu einem Leichten Ziehen im Unterleib, ähnlich wie bei Regelschmerzen, bis hin zu Einnistungsblutungen kommen. Nach der Einnistung folgen dann bald die ersten typischen Schwangerschaftsbeschwerden: Müdigkeit und (morgendliche) Übelkeit. Noch sind handelsübliche Schwangerschaftstests zu ungenau, um eine Schwangerschaft bestätigen zu können. Aufschluss kann zu diesem Zeitpunkt nur eine Gynäkologin oder ein Gynäkologe geben.
Bald darauf bleibt die Periode aus, und der Embryo hat bereits die drei Zellschichten entwickelt, in denen die Anlagen unter anderem für das Nervensystem und das Gehirn, die inneren Organe, der Haut und der Knochen enthalten sind. Ab nun sollte das Heben von schweren Lasten sowie der Verzehr von Rohmilchprodukten und rohem Fleisch gemieden werden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt sollte unbedingt auf Alkohol– und Tabakkonsum verzichtet und auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet werden. Auch mit der zusätzlichen Einnahme von Folsäure-Präparaten sollte nun begonnen werden.

Erste Untersuchung

Ab der sechsten Schwangerschaftswoche steht der erste Frauenarztbesuch auf dem Plan. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt wird der werdenden Mutter im Rahmen dieser ersten Untersuchung den Mutter-Kind-Pass aushändigen. Die Gynäkologin oder der Gynäkologe sind auch dann unbedingt aufzusuchen, falls ab nun Blutungen auftreten sollten.
Darüber hinaus sollte die werdende Mutter bald nach Bestätigung durch einen Frauenarzt ihren Arbeitgeber von der bestehenden Schwangerschaft informieren, um das Inkrafttreten des Mutterschutzes regeln zu können.
Gerade in den ersten beiden Monaten der Schwangerschaft ist gegen Sex nichts einzuwenden. Aktivitäten, die das Wohlbefinden der Mutter steigern, kommen auch dem Embryo zugute. Viele Frauen berichten, ab der 15. Schwangerschaftswoche vermehrt Lust auf körperliche Nähe zu ihrem Partner zu verspüren.

Vom Embryo zum Fötus

In der neunten Schwangerschaftswoche sind die Organe des Embryos bereits voll ausgebildet und müssen ab diesem Zeitpunkt nur mehr reifen. Der Embryo hat sich nun zum Fötus entwickelt.
Nach der zwölften Woche sollte die für eine Schwangerschaft charakteristische Übelkeit nachlassen. Diese Schwangerschaftswoche stellt auch deshalb einen Meilenstein dar, weil nun das Fehlgeburtsrisiko von Tag zu Tag sinkt.
Bald darauf nimmt die werdende Mutter zu. 12 bis 14 Kilogramm oder mehr Gewichtszunahme im Rahmen der Schwangerschaft sind dabei ganz normal. Auch zeichnet sich nach und nach ein Babybäuchlein ab.
Ungefähr ab der 18 . Schwangerschaftswoche sind erste Bewegungen des Babys zu spüren, die ab nun jeden Tag stärker werden. Spätestens dann stellt sich auch schwangerschaftsbedingte Verstopfung ein. Dieser kann mit ausreichend Bewegung – etwa Schwimmen oder Spazieren gehen – und entsprechender Ernährung entgegengewirkt werden. Empfohlen wird bei Verstopfung etwa der Verzehr von Obst, Gemüse, Müsli, Vollkornprodukten und frischen oder getrockneten Pflaumen und Feigen, während Weißmehlprodukte und Schokolade gemieden werden sollten. Zudem sollte auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Um die Verdauung anzuregen, können ein Glas Wasser, Orangensaft oder Buttermilch morgens auf nüchternen Magen wirksam sein.

Ultraschalluntersuchung zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche

Zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche steht die zweite gynäkologische Untersuchung mit einer sehr ausführlichen Ultraschalluntersuchung („Screening“) an, bei der unter anderem der Entwicklungsverlauf sowie die Scheitel-Fersen-Länge (SFL) des Babys ermittelt wird. Kontrolliert werden auch die Menge des Fruchtwassers, die Lage der Plazenta sowie die Herztätigkeit des Ungeborenen. Insgesamt soll eruiert werden, ob die Entwicklung des Kindes altersgerecht verläuft oder ob Defizite vorliegen. Bei Verdacht auf eine Fehlbildung der Organe, des Rücken oder des Herzens wird die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt eine Feinultraschall-Untersuchung vornehmen.

Mitte der Schwangerschaft

Zu den Schwangerschaftsbeschwerden kann zur Mitte der Schwangerschaft Sodbrennen hinzukommen.
Dann kann es hilfreich sein, auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten, die die Produktion von Magensäure fördern. Dazu zählen etwa Zitrusfrüchte, Hülsenfrüchte, Kaffee, schwarzer Tee, scharfe Speisen Limonaden und Süßigkeiten.
Da das Gewebe von Bauch und Brust durch das rasche Wachstum unter extremer Belastung steht, können Schwangerschaftsstreifen entstehen. Diese verschwinden auch nach der Geburt nicht mehr, verblassen jedoch mit der Zeit. Mit entsprechender Körperpflege wie das Einreiben mit Haut-Öl oder Cremes und Massagen und der richtigen Ernährung kann man sein Bindegewebe allerdings unterstützen.
Ab der 24. Schwangerschaftswoche bildet sich vor allem die Lunge des Babys besser aus. Auch Haut und Sinnesorgane reifen weiter, und das Baby ist in der Lage, besser zu schmecken und zu hören.
Selbst bei einer Frühgeburt hätte ein Baby in diesem Stadium mit entsprechender intensivmedizinischer Betreuung gute Chancen, zu überleben.

Schwangerschaftsdiabetes und Ödeme

Möglich ist nun auch das Auftreten einer Schwangerschaftsdiabetes. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt wird gegebenenfalls den Abbau des Zuckers durch den Körper über einen Bluttest bestimmen. Eine Schwangerschaftsdiabetes betrifft rund 2 bis 14 Prozent aller Schwangeren, wobei übergewichtige Schwangere ein höheres Risiko an einer Erkrankung tragen. Meist verschwindet diese Form der Diabetes nach der Schwangerschaft allerdings wieder.
Um die 27. Schwangerschaftswoche können Ödeme (Wassereinlagerungen) in Fingern und Beinen auftreten.

Mutterschutz

In der 32. Schwangerschaftswoche, also acht Wochen vor der Geburt, beginnt für Frauen in Österreich der Mutterschutz. Falls bereits früher eine Gefahr für die werdende Mutter und ihr Kind besteht, kann diese auch schon vorher vom Dienst freigestellt werden, wenn die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt dies befürwortet.
Handelt es sich um eine Früh- oder Mehrlingsgeburt oder einen Kaiserschnitt, beträgt die Schutzfrist nach der Entbindung mindestens 12 Wochen. Falls eine werdende Mutter nicht verheiratet ist und eine Vaterschaftsanerkennung durchführen möchte, kann sie dies ebenfalls bereits in der 32. Schwangerschaftswoche erledigen.
Etwa zu dieser Zeit sollte sich die werdende Mutter auch über Details zur Geburt informieren. Ein Großteil der schwangeren Frauen erstellt in dieser Zeit den Geburtsplan, der etwa regelt, welche Medikamente sie während der Geburt erhalten möchten. Da dieser Plan nicht bindend ist, kann er während der Geburt jederzeit optional angepasst werden. Zudem ist es nun sinnvoll, sich über den Inhalt der Spitaltasche Gedanken zu machen und diese – auch für den Notfall – bereits vorzubereiten.

Lage des Babys

Bis zur 36. Schwangerschaftswoche haben sich die meisten Babys mit dem Kopf nach unten gedreht. Problematisch ist es allerdings, wenn eine Querlage besteht oder das Baby mit den Beinen nach unten liegt. Liegt das Baby quer in der Gebärmutter, wird ein Kaiserschnitt notwendig sein.
Falls das Baby in der 36. Schwangerschaftswoche noch nicht richtig liegt, sollte sich die werdende Mutter unbedingt ärztlich beraten lassen. Manchmal wird entschieden, das Baby von außen zu drehen. Diese Maßnahme wird allerdings ausschließlich in Krankenhäusern und nur durch erfahrene Ärztinnen oder Ärzte durchgeführt, damit medizinisch geschultes Personal in kritischen Situationen sofort reagieren kann.

Geburt

Am Ende der 40 Schwangerschaftswoche liegt der errechnete Geburtstermin, doch die meisten Babys kommen einige Tage früher oder später zur Welt.
Wenn sich der Muttermund zu öffnen beginnt, löst sich der Schleimpfropf, der die Gebärmutter während der Schwangerschaft verschlossen und sie so vor dem Eindringen von Keimen geschützt hat. Nach ein bis zwei Tagen setzten dann im Allgemeinen die Wehen ein.
Mit den Wehen beginnt die Geburt tatsächlich, sie treten jedoch nicht überfallartig auf und folgen auf die Vorwehen. Wenn sich die Wehen nicht mehr ignorieren lassen, ist dies ein relativ sicheres Zeichen dafür, dass die Geburt beginnt.